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29. April 2014 / 10:18 Uhr

Marodes Portugal darf sich 750 Millionen Euro auf dem Anleihenmarkt ausleihen

Das marode Portugal soll zurück auf den internationalen Kapitalmarkt geholt werden. Grund dafür ist, dass der internationale Rettungsschirm durch die EU, die Europäische Zentralbank (EZB) und den internationalen Währungsfonds am 17. Mai auslaufen wird. Um Lissabon die Möglichkeit zu geben, international überhaupt kreditfähig zu sein, bedient man sich bei der EZB einer zweifelhaften Methode. Mario Draghis EZB stützt sich bei der Bewertung für die Portugiesen auf einen Trick. Sie ließ das Land sich einfach durch ein Rating der kleinen kanadischen Agentur DBRS bewerten.

DBRS bewertet Portugal mit BBB, d.h. “BBB low”, und damit besser als alle großen Ratingagenturen, bei denen das Land bereits seit langem aus dem BBB-Bereich herausgefallen ist. Bei der EZB gilt jedoch seit kurzem, dass das beste Rating genügt, damit die portugiesischen Papiere wieder vom EZB angenommen werden. Auch wenn diese bestbewertende Agentur, wie in diesem Falle, eine ziemlich obskure ist. Damit ist für Portugal der Weg frei für “frisches Geld” auf dem Kapitalmarkt.

Portugal kann 750 Millionen Euro auf zehn Jahre ausleihen

Vorerst 750 Millionen Euro mit einer Laufzeit von zehn Jahren und vergleichsweise günstigen 3,58 Prozent konnte Portugal so ausleihen. Internationale Experten sind sich einig, dass weitere Emissionen folgen werden und dies nur ein “Testballon” gewesen ist. Damit steigt mit Lissabon nach Athen ein zweiter maroder EU-Südstaat neuerlich in den internationalen Kapitalmarkt als “wohlgelittener” Schuldner ein. Auch die Griechen sind drauf und dran wieder “international mitzuzocken”.

Der Schuldenreigen kann also von neuem beginnen, und die EU-Nettozahler werden über den ESM in einigen Jahren wohl wieder für Staaten wie Portugal oder Griechenland in die Pflicht genommen werden.

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