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5. November 2013 / 10:00 Uhr

“Übernächstenliebe” gestoppt: Caritas verköstigt keine osteuropäischen Bettler mehr

Hohe Wellen schlug am Wochenende die Entscheidung der Linzer Caritas rund um die Versorgung von ausländischen Bettlern. Die ortsansässige Caritas-Wärmestube verlautbarte, dass künftig keine Großgruppen aus den neuen osteuropäischen EU-Ländern mehr betreut werden könnten. Die Wärmestube ist für 60 Personen konzipiert, die dort Beratung erhalten und gegen ein minimales Entgelt verpflegt werden. In letzter Zeit wurde aber eine Zahl von 160 Personen zur Normalität, wobei es sich großteils um ausländische Bettler handelte, die gar keine Beratung suchten, sondern sich nach der Mahlzeit wieder aus dem Staub machten und damit einzelne Hilfesuchenden die notwendige Anlaufstelle wegnahmen.

Auf den ersten Blick erkennt man gerade bei der sonst eher der “Übernächstenliebe” verpflichteten Caritas einen Widerspruch, bei der Herkunft von Hilfebedürftigen zu selektieren. Doch die konkreten Erfahrungen dürften für ein Umdenken gesorgt haben. Wirklich Hilfesuchende, die ihre Wäsche waschen und auch eine geringe finanzielle Unterstützung bekommen, werden zunehmend von oftmals organisierten Bettlerbanden in Großgruppen verdrängt.

Immer öfter Tumulte und Gewalt

Während die Wärmestube in Linz ein Ort des Rückzuges und der Ruhe für soziale Notfälle sein sollte, gab es in letzter Zeit häufig Tumulte, wie die Geschäftsführerin Alexandra Riegler-Klinger gegenüber dem Standard schildert. Neben tätlichen Übergriffen sogar auf Mitarbeiter kam es auch unter den Gruppen zu massiven Konflikten.  “Diese Gruppen, die zu uns kommen, wollen eigentlich nichts, außer eine rasche Versorgung – und genauso schnell sind sie dann wieder weg. Diese Menschen wollen keine Beratung und halten sich auch an keine Hausregeln. Wir hatten extreme Konflikte, und mehrmals musste die Polizei eingreifen”, schildert Riegler-Klinger.

Verärgert über die Vorgehensweise der Caritas zeigt sich Oberösterreichs Soziallandesrat und SPÖ-Obmann Josef Ackerl. Er kann zwar keinerlei Lösung des Problems anbieten, spielt jedoch den Beleidigten, weil er von der Caritas nicht informiert worden sei, bevor diese das Zutrittsverbot für osteuropäische Bettlerbanden aussprach.

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