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26. Juli 2013 / 00:00 Uhr

Fleischindustrie lockt Bulgaren und Rumänen mit Kindergeld

Mit einer neuen Form des Sozialmissbrauchs ist Deutschland konfrontiert. Verarbeitungsbetriebe aus der Fleischindustrie locken vor allem Bulgaren und Rumänen nach Norddeutschland, indem sie ihnen zu ihren kargen Tageslöhnen den Bezug des deutschen Kindergeldes gleich mit anbieten. Dabei zielt man darauf ab, dass diese Gastarbeiter durch den Bezug des Kindergeldes für ihre daheimgebliebenen Nachkommen animiert werden, nach Deutschland zu gehen und sogar für Hungerlöhne zu arbeiten.

In Norddeutschland, wo viele große Fleischverarbeitungsbetriebe ihren Standort haben, hat sich dadurch ein echtes Geschäftsmodell rund um die Vermittlung von Billigarbeitskräften aus dem Balkan entwickelt. So haben sich allein bei der Arbeitsagentur in Vechta die Anträge auf Kindergeld durch Bulgaren und Rumänen von Mai 2012 auf Mai 2013 mehr als verdoppelt. Für die Vermittlung nach Deutschland müssen die Gastarbeiter an Schlepperfirmen hohe Provisionen bezahlen.

Scheinkonstruktionen hebeln deutschen Sozialstaat aus

Eigentlich dürften Bulgaren und Rumänen erst ab Jänner 2014 auf der Grundlage der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der gesamten EU und damit auch in Deutschland arbeiten. Über Subunternehmer sind jedoch bereits bisher Tausende Arbeitnehmer aus diesen Balkanstaaten nach Deutschland geströmt. In vielen Schlachthöfen sind nur mehr 10 bis 20 Prozent der Beschäftigten aus der Stammbelegschaft, alle anderen sind Billigarbeiter, die durch Subunternehmen dorthin geschleust worden sind.

Es fließen aber nicht nur erhebliche Beträge aus dem Titel des Kindergeldes nach Bulgarien und Rumänien, auch beim Steuerausgleich lässt die deutsche Staatskasse kräftig Federn. Bei den Finanzämtern, bei denen die Schlachthöfe veranlagt sind, werden durch die Billigarbeiter auch regelmäßige Aufwendungen für “Familienheimfahrten” geltend gemacht. Mit diesen Abschreibposten entgehen die Arbeiter  auch der deutschen Einkommenssteuer.

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