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11. April 2013 / 21:00 Uhr

Börsen-Guru Soros rät Deutschland zum Euro-Austritt

Anlässlich eines Vortrags an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main ließ der Börsen-Guru und internationale Spekulant George Soros mit interessanten Thesen aufhorchen. Soros rät der Eurozone zur Zeichnung von Eurobonds. Mit diesem Finanzierungsinstrument sollten zukünftig die “europäischen Schulden” vergemeinschaftet werden. Sollte sich Deutschland dieser Vorgehensweise widersetzen wollen, dann rät er den Deutschen zum Austritt aus dem Euro. Gleichzeitig sieht Soros bei einem Scheitern der jetzigen Währung auch die gesamte Europäische Union zum Scheitern verurteilt. Mit seinen Vorschlägen heizt Soros die gegenwärtige Diskussion um eine Gesundung der Währungsunion jedenfalls an.

Soros vertritt den Standpunkt, dass die ursprünglich in der Europäischen Union geltende Grundlage eines “freiwilligen Zusammenschlusses” mehrerer souveräner Staaten zu einer Gemeinschaft nicht mehr existiere. Durch die gemeinsame Währung würden jetzt Gläubiger und Schuldner unter einem Dach leben. Dies führe zu Interessenskonflikten, die an den Grundfesten der EU rütteln. Daher sieht der Experte nur eine Alternative: die Vergemeinschaftung der Schulden und damit die Schaffung von Eurobonds. Soros spricht den Deutschen das Recht ab, sich weiterhin gegen die Einführung der Eurobonds zu stellen. Er rät ihnen einem Beibehalten ihrer ablehnenden Haltung zu einem Austritt aus dem Euro, um den übrigen Mitgliedsländern eine Beibehaltung der Gemeinschaftswährung bei gleichzeitiger Einführung der Eurobonds zu ermöglichen.

Euro-Abwertung gegenüber Deutschland hätte Vorteile

Für die schwachen Euroländer ohne Deutschland sieht Soros massive Vorteile. Diese könnten nach der Einführung der Eurobonds ihre Währung abwerten und dadurch wettbewerbsfähiger werden. Die BRD hätte als Wirtschaftsstandort Schwierigkeiten, ihre Produkte in den verbleibenden Euro-Raum zu exportieren, gleichzeitig würden Importe billiger .

Auf einen möglichen Austritt der maroden Italiener aus der Eurozone angesprochen, reagiert Soros reserviert. Würde Italien aus dem Euro austreten, dann würde dieser “Südstaat” an seinen Schulden zerbrechen. Die Folge wäre ein Zerfall der gesamten Euro-Zone. Soros sieht im Anschluss an einen Italien-Kollaps eine mögliche “finanzielle Kernschmelze” für Europa, aber auch den Rest der Welt.

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