Der sozialdemokratische baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall schätzt die Gefahr durch Salafisten in seinem Bundesland als hoch ein. Er sieht die potentielle Gefahr möglicher schwerer Anschläge in Deutschland. Grund dafür ist die zunehmende Radikalisierung islamistischer Kreise mit ausgezeichneten Verbindungen in den Nahen und Mittleren Osten. Vor allem das islamistisch regierte Ägypten wird immer mehr zur “Fortbildungsbasis” für Salafisten aus Deutschland. Und mit der Stadt Pforzheim hat Baden-Württemberg ein Salafistenzentrum der besonderen Art auf seinem Landesgebiet. Durch einen Ausbau der Internetkompetenz des baden-württembergischen Verfassungsschutzes möchte Gall nun aufrüsten.
Al-Baraka-Moschee in Pforzheim ist Salafistenzentrum
Jüngst zeigte sich die baden-württembergische Öffentlichkeit bestürzt über die Aktivitäten rund um die Al-Baraka-Moschee in Pforzheim. So soll ein Salafist aus dem Umkreis dieser Moschee auf Ausbildung in einem Salafisten-Camp in Ägypten gewesen sein. Das verwundert nicht, stehen die Pforzheimer Salafisten doch bundesweit an der Spitze von Verteilaktionen von islamistischen Koran-Ausgaben, etwa in der Fußgängerzone dieser deutschen Stadt.
Radikale Islamisten zur “Fortbildung” in Ägypten
Gut zwei Jahre nach dem Sturz von Präsident Mubarak ist Ägypten zu einem beliebten Reiseziel für Islamisten aus Deutschland geworden, die sich dort in Ausbildungscamps für den “Heiligen Krieg” fortbilden lassen. Geschult wird an der Waffe und im Umgang mit Sprengstoff. Ziel ist es, Krieger für den weltweiten Kampf – etwa in Mali, aber auch in Europa – zu gewinnen.
Gall und sein Stuttgarter Innenministerium setzen auf das Internet. Insgesamt 60 Verfassungsschützer recherchieren derzeit in weltweiten Foren die Aktivitäten der baden-württembergischen Salafistenszene.