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17. November 2012 / 21:24 Uhr

Endlich! “Heute” will für Bildung kampagnisieren

Die Gratiszeitung Heute will im kommenden Wahljahr auch kampagnisieren – vor allem beim Thema Bildung. Das kündigte die Herausgeberin des Blatts, Eva Dichand, im Ö1-Mittagsjournal an. Die Unis sollten „für unsere Kinder und net für irgendwelche Ausländer“ da sein, polterte sie. Überhaupt liege ihr das Thema sehr am Herzen – ganz im Gegensatz zur Wehrpflicht-Debatte, die sie nicht interessiere.

In Verteidigungsfragen völlig ungebildet

Freilich muss sich nicht jeder für Landesverteidigung interessieren, aber ein Mindestmaß an Wissen in den tagespolitisch relevanten Bereichen sollte man der Chefin einer der wichtigsten Zeitungen dennoch abverlangen können. Auch das ist eine Frage der Bildung. Dichand jedoch gab sich eine schwere Blöße, indem die meinte:

Prinzipiell gibt’s in Europa glaub ich von 32 Ländern nur mehr eines, das eine Wehrpflicht hat, das ist glaub ich Zypern, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, deshalb halte ich das jetzige System für schwachsinnig.

An diesem Satz ist so ziemlich alles falsch. Europa besteht aus knapp 50 Ländern, die EU hingegen nur aus 27. Egal wie man's nimmt: Zypern ist nicht das einzige Land mit allgemeiner Wehrpflicht. Alleine in der EU sind es außer Österreich sechs weitere Staaten, ganz zu schweigen von der Schweiz, die in ihrer Interpretation der Neutralität stets vorbildlich für uns war.

Dichand sieht keine parteipolitische Ausrichtung

Wer sich basierend auf derart falschen Annahmen eine Meinung bildet, die dazu führt, das aktuelle Wehrpflicht-System als „schwachsinnig“ zu bezeichnen, darf sich nicht wundern, wenn man andere Aussagen auch nicht ganz ernst nimmt. Zwei Beispiele aus dem Mittagsjournal: Der Unterschied zur Kronen Zeitung ihres Mannes Christoph Dichand sei, dass Heute „überhaupt nicht parteipolitisch ausgerichtet“ sei. Und Eva Dichand glaubt, dass keine andere Zeitung so kritisch über die Preiserhöhungen durch die Gemeinde Wien berichtet habe wie die ihre.

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