Anlässlich der nun von SPÖ und ÖVP angestrebten Volksbefragung über Berufsheer oder Wehrpflicht werden auch die finanziellen und personellen Auswirkungen auf den Sozialdienst bzw. den Katastrophenschutz diskutiert. Durch den möglichen Wegfall der Wehrpflicht und damit des Zivildienstes sind sowohl das österreichische Rettungswesen als auch mögliche Katastropheneinsätze gefährdet.
Sollte die Wehrpflicht tatsächlich abgeschafft werden, dann fallen jährlich rund 22.000 Präsenzdiener weg. Bei Naturkatastrophen fehlen diese Hilfskräfte dann mit einem Schlag. Sie müssten durch hochbezahlte Spezialkräfte ersetzt werden. Aber auch im Sozialbereich tun sich durch den mit der Wehrpflicht verknüpften Zivildienst Lücken auf. Die derzeit vor allem beim Roten Kreuz und anderen Hilfseinrichtungen eingesetzten 14.000 Zivildiener müssen ebenfalls kompensiert werden.
Darabos' Sozialjahr: Freiwillig, aber teuer
SPÖ-Verteidigungsminister Darabos glaubt, mit einem „freiwilligen Sozialjahr“ den Wegfall der Zivildiener ersetzen zu können. Wer dieses Sozialjahr absolviert, soll in Zukunft 1.300 Euro monatlich erhalten. Inklusive Arbeitgeberanteil würde dies den Steuerzahler 308 Millionen Euro jährlich kosten. Das derzeitige Grundwehrdienerbudget beträgt hingegen nur 240 Millionen Euro. Zusätzlich müsste auch noch für den Katastrophenschutz Extrageld aufgestellt werden. Wie dies die Regierung bedecken will, ließ Darabos bisher unbeantwortet.
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