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18. Juni 2012 / 20:39 Uhr

Marine Le Pen führt Front National zu Wahlerfolg

In Frankreich ist die Wahlschlacht geschlagen. Sie endete mit einer absoluten Mandatsmehrheit für die Parti Socialiste des Staatspräsidenten Francois Hollande. Doch im Schatten der Auseinandersetzung der Großparteien kam es zu einer politischen Wiederauferstehung des Front National. Die Partei Marine Le Pens kann einen in Mandaten kleinen, in seiner Dimension aber großen Wahlerfolg verzeichnen. Erstmals seit dem Jahr 1997 wird der Front National wieder in der französischen Nationalversammlung vertreten sein.

Trotz eines Wählerzuspruchs von über 13 Prozent wird es nur für zwei Abgeordnete reichen. Das französische Mehrheitswahlrecht benachteiligt Parteien, die sich auf kein Wahlbündnis stützen können, enorm. Daher ist es umso bemerkenswerter, dass es der Front National diesmal geschafft hat, wieder ins Parlament einzuziehen. Dies umso mehr, als vor der Stichwahl zu einem Bündnis gegen die Kandidaten des Front National aufgerufen worden war. Marine Le Pen selbst verpasste den Einzug ins Parlament nur hauchdünn. Mit 49,89 Prozent der Stimmen verlor sie in ihrem Wahlkreis gegen ihren sozialistischen Kontrahenten. 118 Stimmen fehlten zum Erfolg. Das Verlangen auf eine Neuauszählung der Stimmen wurde Le Pen verweigert. Sie erwägt nun einen Einspruch beim Verfassungsrat. Besser erging es ihrer Nichte Marion Maréchal-Le Pen. Mit 22 Jahren ist sie in der Geschichte Frankreichs die jüngste Angeordnete, die ins französische Parlament einziehen wird. In einer ersten Reaktion zeigte sich die Enkeltochter des Parteigründers stolz, dass der name ihres Großvaters in der französischen Nationalversammlung vertreten sein wird:

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Neben Le Pen konnte auch Gilbert Collard in seinem Wahlkreis die erforderliche Mehrheit erreichen. Trotz ihrer eigenen Niederlage zeigte sich Marine Le Pen über den Wahlausgang erfreut. "Es ist eine Nacht des Sieges" rief sie ihren Anhängern im voll gefüllten Saal des Colysée von Henin-Beaumont zu. Ohne die Neustrukturierung ihres Wahlkreises, wodurch zwei Gemeinden mit linker Mehrheit dazugekommen waren, hätte sie sich durchgesetzt, so Le Pen. Der Front National habe alle gegen sich, aber man komme von Wahl zu Wahl voran. Gegenüber der Zeitung Le Monde prognostizierte Philippe Olivier, ein Berater Le Pens, dass innerhalb von 10 Jahren eine Le Pen an der Macht sein werde.

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