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4. Mai 2012 / 10:53 Uhr

Piraten kämpfen mit Grünen um Drogen-Vormacht

Die Freigabe von Cannabis scheint ein wichtiges Wahlkampfthema zu werden. Zumindest für zwei Parteien, die offenbar um die Drogen-Vormachtstellung streiten: Die Grünen und die Piratenpartei Österreich (PPÖ). Letztere ist der politische Partner der Organisation „Legalize!“, die kommenden Samstag in 300 Städten weltweit für die Freigabe der Droge demonstriert. Und zwar mit einem so genannten Hanfwandertag.

Piratenflagge

Piratenflagge

Die Piraten wollen den Haschischkonsum legalisieren.
Foto: J.Husch / Wikimedia (CC-BY-SA-3.0)

In den letzten zehn  Jahren war die Legalisierung von Drogen ein ausgesprochenes politisches Steckenpferd der Grünen. Nun wollen ihnen die Piraten Konkurrenz machen. Cannabiskonsum soll nach dereb Weltbild der Piraten straflos gestellt werden. Für die Piraten würden Länder mit „repressionsfreier“ Politik gegen den Drogenkonsum weniger Probleme mit einschlägigen Erkrankungen, dem Jugendschutz oder der Beschaffungskriminalität haben. Sie sehen im Gegenteil die Cannabispflanze als älteste Kulturpflanze, deren Substanzen vielmehr heilende als schädigende Wirkung habe.

Haschtrafiken sollen den legalen Handel betreiben

Um den legalen Cannabiskonsum voranzutreiben, wollen die Piraten – ähnlich wie die Grünen – eigene Haschtrafiken etablieren, die den gewerbsmäßigen Handel organisieren sollen. Gesellschaftspolitisch positionieren sich die Piraten mit solchen Forderungen einmal mehr am äußersten Rand des linken Spektrums. Offensiv werben wollen sie für dieses Anliegen bei einer Kundgebung, die am kommenden Samstag wieder einmal die gesamte Mariahilferstrasse und den kompletten Ring in Wien von 13 bis 19 Uhr lahmlegen wird. So werden die Haschischfreunde am Christian Broda Platz, bei der Neubaugasse, vor dem Landesgericht, am Schwedenplatz, im Museumsquartier und im Votivpark im Stundentakt Kundgebungen abhalten.

Piraten fischen in grünen Gewässern

Cannabis

Cannabis

Hanf-Plantagen zur Herstellung von Cannabis werden bei Polizei-Razzien
immer wieder entdeckt.
Foto: West Midlands Police / flickr (CC BY-SA 2.0)

Die Tageszeitung Österreich hatte nach der Innsbruck-Wahl bereits in großen Lettern gefeiert, dass die Piratenpartei FPÖ-Wähler abspenstig machen werde. In Wahrheit fischen die Piraten allerdings in grünen Gewässern. So hatte eine Karmasin-Umfrage für die Gratiszeitung Heute im April ergeben, dass 20 Prozent der derzeitigen Grün-Wähler zur PPÖ tendieren. Verständlich daher, dass die Piraten mit der Aktion zur Legalisierung von Cannabis noch mehr grüne Kernklientel „inhalieren“ möchten. Denn auch die Grünen haben die Freigabe dieser Droge stets auf ihrem Wahlzettel. 

Der Grüne Peter Pilz sieht offenbar diese drohende Entwicklung und möchte laut Heute-Bericht vom 3. Mai mit den Piraten gemeinsame Sache machen. So soll er vorgeschlagen haben, bei der Nationalratswahl 2013 „Piraten“ auf Wahllisten der Grünen zu setzen. Der Hanfwandertag am kommenden Samstag in Wien könnte somit der Anfang einer spannenden politischen Zusammenarbeit sein, in der die Freigabe von Cannabis ein zentrales Thema bildet.

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