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30. März 2012 / 10:19 Uhr

Neue Mittelschule: Erster Schritt zur Einheitsbildung beschlossen

Mit dem Schuljahr 2012/13 soll die sogenannte Neue Mittelschule zur Regelschule werden, die Hauptschule wird abgeschafft. Das endgültige Aus für die alte Schulform wird im Schuljahr 2018/19 kommen. Neben der Abschaffung der Hauptschule ist auch eine geänderte Notenskala vorgesehen. Statt 1 bis 5 wird ein siebenteiliges Notensystem eingeführt. In den dritten und vierten Klassen soll in den Grundlagenfächern Deutsch, Mathematik und einer lebenden Fremdsprachen, zumeist Englisch, zwischen „grundlegender“ und „vertiefter Allgemeinbildung“ unterschieden werden. Bei der „vertieften Allgemeinbildung“ reicht das Notensystem eigentlich nur von Sehr gut bis Genügend, ein Nicht genügend in diesem Beurteilungsschema entspricht einem Befriedigend nach „grundlegender Allgemeinbildung“.

FPÖ gegen das Projekt einer Roten Einheitsschule

Walter Rosenkranz

Walter Rosenkranz

FPÖ-Bildungssprecher Rosenkranz wendet sich gegen die Einheitsschule
Foto: Parlamentsdirektion / Mike Ranz

Klare Position bezog im Nationalrat die FPÖ gegen das Experiment einer roten Einheitsschule. Der Vorsitzende des Unterrichtsausschusses und FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz kritisierte, dass viele Lehrer, Eltern und Schüler das Angebot der Neuen Mittelschule gar nicht wollten und wandte sich gegen das "ideologische Projekt der SPÖ", eine gemeinsame Ganztagsschule zu schaffen. Man hätte die Evaluierung des Schulversuchs Neue Mittelschule abwarten sollen, statt sich darauf zu verlassen, dass dieses Modell "schon funktionieren" werde.

SPÖ und ÖVP machen dem Experiment die Mauer

Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP verteidigten die Neue Mittelschule. Sowohl SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer als auch sein ÖVP-Kollege Werner Amon machten dem Experiment die politische Mauer. Mayer sah die Übernahme des Schulversuchs in das Regelschulwesen als einen historischen und entscheidenden Reformschritt, mit dem erstmals seit 50 Jahren ein neuer Schultyp mit neuen pädagogischen Inhalten geschaffen werde. Amon lobte die Reform ebenfalls, betonte aber, offensichtlich um wertkonservative Kreise nicht völlig zu verschrecken, dass das Gymnasium in seiner Unterstufenform erhalten bleibe.

SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied lobte naturgemäß ihr ideologisches Projekt einer Neuen Mittelschule. Damit offenbarte die sozialistische Ressortchefin ganz unverblümt ihre weiteren Ziele einer Einheitsschule der 10- bis 14-Jährigen. Die SPÖ hält an ihrem Langzeitziel fest und wird dabei von einer bildungspolitisch konturenlosen ÖVP unterstützt.

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