Mit einer vernichtenden Niederlage endeten die Saarländischen Landtagswahlen am 25. März 2012 für die Freien Demokraten (FDP). Mit lediglich 1,2 Prozent sind die deutschen Liberalen aus dem politischen System des kleinen Bundeslandes mehr als deutlich ausgeschieden. Damit ist die FDP aus insgesamt sechs deutschen Landtagen geflogen. Nach dem Scheitern der sogenannten Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen in Saarbrücken mussten die weitgehend konturenlosen Liberalen die Zeche zahlen.
Von 49.064 auf 5.871 Stimmen abgesackt
foto: BArchBot / Wikimedia(CC-BY-SA-3.0-DE)
Die Vergleichszahlen zur Landtagswahl 2009 untermauern das Ausmaß der Katastrophe. Die FDP baute von 49.064 auf bescheidene 5.871 Stimmen ab, mehr als 43.000 Wähler wendeten sich ab. Anteilsmäßig war dies ein Absturz von 9,2 auf 1,2 Prozent. Führt man sich vor Augen, dass die FDP bzw. ihre Vorgängerorganisation im Saarland, die „Demokratische Partei des Saarlandes“ 1955 immerhin 24,2 Prozent hatte, dann sieht man, wie stark die Marginalisierung der deutschen Liberalen in diesem Bundesland ausgefallen ist.
Kleingruppierung Familienpartei stärker als die FDP
Dass die FDP im Saarland endgültig zur Kleinstpartei geworden ist, zeigen die Vergleiche mit anderen Kleingruppierungen. So ist die Familienpartei mit 1,7 Prozent stärker als die FDP, die Nationaldemokraten (NPD) liegen mit 1,2 Prozent gleichauf. Und die Freien Wähler folgen mit 0,9 Prozent nur knapp hinter den Liberalen. Im Mai folgen mit Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfahlen gleich zwei Landtagswahlen, wo es ebenfalls zu einem Scheitern der FDP kommen könnte. Dann sind der Rücktritt von Kurzzeitobmann Philipp Rösler als FDP-Chef, aber auch das Ausscheiden der FDP aus der Regierung realistisch.
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