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24. Feber 2012 / 12:42 Uhr

Faymanns Lebenslauf bleibt lückenhaft

Jeder Arbeitssuchende weiß, dass einer Bewerbung ein möglichst vollständiger Lebenslauf beizulegen ist, damit sich der Arbeitgeber einen Überblick verschaffen kann, mit wem er es zu hat und wie die beruflichen Fähigkeiten des Bewerbers zu beurteilen sind. Auch Politiker listen in der Regel detailliert auf, wie vor allem ihr schulischer und beruflicher Werdegang verlaufen ist. Nach wie vor kein Bedürfnis, über seinen Werdegang nähere Auskunft zu erteilen, hat Bundeskanzler Werner Faymann. Sowohl sein Lebenslauf auf der Webseite des Bundeskanzleramtes als auch jener des Parlaments sind äußerst vage und unvollständig. Fragen von Bürgern werden nicht beantwortet.

Werner Faymann

Werner Faymann

Nein, ich sag euch nicht, was ich sieben Jahre lang gemacht habe.
Foto: Werner Faymann / flickr (CC BY-ND 2.0)

Ebenso erging es nun der freiheitlichen Nationalratsabgeordneten Susanne Winter. Sie wollte wissen, weshalb Faymann im Gegensatz zu seinen Vorgängern seinen Bildungsweg so unpräzise darstellt und ob sein beruflicher und ausbildungsmäßiger Werdegang vollständig aufgelistet seien. Faymanns Antwort war erwartungsgemäß nichtssagend.

Tatsächlich ist es merkwürdig, dass Faymann den Zeitraum von 1978 bis 1985 völlig unerwähnt lässt. Das heißt, was er im Alter von 18 bis 25 Jahren so getrieben hat, lässt er im Dunkeln. Dabei ist dies doch gerade der Lebensabschnitt, in dem junge Menschen ins Berufsleben einsteigen oder eine weiterführende Ausbildung genießen. Faymanns elegante Antwort: „Der Lebenslauf auf der Website des Bundeskanzleramtes stellt in kompakter Weise meinen beruflichen und privaten Werdegang dar.“ Und in der Tat ist die Darstellung sehr kompakt gehalten. Daher drängt sich die Vermutung auf, dass wo nichts ist, wohl auch nichts berichtet werden kann.

Wann versandete Faymanns Jusstudium?

Irgendwann hat Faymann allerdings ein Jusstudium begonnen, dieses aber auch irgendwann aufgrund von Erfolglosigkeit abgebrochen und beendet. Wie lange der erfolglose Exkurs ins Studentenleben gedauert hat, bleibt weiterhin sein Geheimnis. Beruflich durchgestartet ist der mittlerweile 25-jährige Maturant Faymann dann im Jahr 1985. Offenbar ohne Ausbildung, Studienabschluss oder vorherige Berufserfahrung konnte er bei der Zentralsparkasse einen Konsulentenjob antreten, und ab 1988 war er sogar Geschäftsführer der Wiener Mietervereinigung. Kraft seiner nirgendwo erworbenen  wirtschaftlichen Kompetenz brachte er es auch zum Vizepräsidenten des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds.

Österreich – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Faymanns wundersame Karriere beweist, dass man es auch ohne Berufsausbildung zu etwas bringen kann. 

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