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17. Oktober 2011 / 10:10 Uhr

Griechenland: Schuldenschnitt rückt näher

akropolisNach der Zustimmung aller Euroländer zum Europäischen Rettungsschirm scheint sich in der griechischen Schuldenkrise eine Lösung abzuzeichnen. Was von Politikern und Finanzfachleuten schon seit Wochen angekündigt wurde, wird nun wohl in die Tat umgesetzt. Nach Bericht der Bild-Zeitung verhandelt der Chef der DeutschenBank und Vorsitzende des internationalen Bankenverbandes, Josef Ackermann, bereits über einen Schuldenerlass von bis zu 50 Prozent. Bisher hatten die Banken dies abgelehnt, doch ohne größeren Verzicht auf ihre Forderungen ist ein Totalverlust und Konkurs Griechenlands wahrscheinlich.

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Wann schafft Griechenland den Neuaufbau?
wpopp/Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Trotz Milliardenzahlungen, zuletzt 8 Milliarden Euro, war es nicht gelungen, die finanzielle Situation des Pleite-Staates einigermaßen zu stabilisieren. Wie die EU-Troika bei ihrem letzten Griechenland Besuch feststellte, waren die Bemühungen Griechenlands, die vereinbarten Maßnahmen umzusetzen, bei Weitem zu gering.

Besonders betroffen von einem Schuldenerlass wäre die Französische Großbank BNP Paribas, die große Mengen StaatsanleihenGriechenlands, aber auch des ebenfalls in finanzielle Schieflage geratenen Italien hält. In einer Reaktion hat die Ratingagentur Standard and Poor's die Kreditwürdigkeit der Bank bereits herabgestuft, was sich letzten Freitag in einem deutlich gesunkenem Aktienkurs niederschlug. Doch auch andere französische Banken stehen bereits im Focus der Ratingagenturen.

Für den deutschen Bundesfinanzminister Schäuble wird es entscheidend sein, dass alle systemrelevanten Banken mit genügend Eigenkapital ausgestattet sind. „Notfalls sollte eine Kapitalzufuhr auch zwangsweise geschehen,“ so Schäuble in der Zeit. Eine Erhöhung der Eigenkapitalquote wurde von Bankenvertretern bisher abgelehnt. Schäuble zeigt sich dennoch "sehr zuversichtlich", dass beim EU-Gipfel am 23. Oktober alle erforderlichen Entscheidungen zur Euro-Krise getroffen würden.

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