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5. Oktober 2011 / 14:49 Uhr

ASKÖ sticht Konkurrenten mit Stadt-Subvention aus

Sportcenter Sportlich fair war das nicht, was sich vorige Woche im Wiener Gemeinderat abgespielt hat. Rot-Grün peitschte für die Sportorganisation ASKÖ eine Millionen-Subvention durch. Mit dieser kann der Sportverband nun einen privaten Mitbewerber um den Erwerb einer Sportstätte im 22. Bezirk ausbooten. Nicht nur das: Für den Umbau vom Tennis- in ein Ballsportzentrum wurde nochmals eine hinterfragenswürdige Millionen-Förderung gewährt.

Sportcenter

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Das Sportcenter Maxx in Kagran steht zum Verkauf.
Der Sportverband ASKÖ ist Bestbieter mit Hilfe der Steuerzahler.
Foto: Unzensuriert.at

Die SPÖ und ihre Geschäfte in Wien. Über das undurchschaubare Firmengeflecht der Sozialdemokraten hat Unzensuriert.at kürzlich berichtet. Aber die Roten mischen auch im Sportbereich kräftig mit. Mit der Übernahme des Floridsdorfer Fußball-Traditionsklubs FAC durch das „SPÖ-Team für Wien“  sorgen die Genossen für Wettbewerbsverzerrung in der Regionalliga Ost. Das gleiche passiert nun auch im Immobilienbereich: Es geht um die Sportanlage in der Bernoullistraße im 22. Bezirk, besser bekannt unter dem Namen „Maxx Sportcenters“. Schon bei der Errichtung der Tennishalle gab es wilde Gerüchte, dass in der damaligen Firmenkonstruktion einflussreiche rote Funktionäre ihre Finger im Spiel hätten. Tatsächlich tauchte als Eigentümer der Anlage dann auch der Name eines Bosses der Heimbau-Genossenschaft auf.

Kostenkalkulation für die FPÖ unglaubwürdig

Wild ging es nun im Wiener Gemeinderat weiter. Denn dort warben die Roten und Grünen dafür, dem ASKÖ doch bitte 2.350.000 Euro zu geben, damit der Sportverband die Sportstätte in der Bernoullistraße von der Michael Ebert GesmbH erwerben kann. Und damit die derzeit existierende Halle, in der Tennis gespielt, Aerobic und Gymnastik betrieben wird, in ein Handball- und drei bis vier Basketball-Felder umgebaut werden kann. FPÖ-Gemeinderat Günter Kasal kritisiert dies scharf: „Meines Wissens gibt es auch einen privaten Kaufinteressenten. Es kann ja nicht sein, dass dieser Private vom ASKÖ, der dafür subventioniert wird, überboten wird.“ Für den Erwerb bekommt der rote Sportverband eine Million Euro, für den geplanten Umbau 1.350.000 Euro. Aus dem Akt geht hervor, dass ein Neubau der Ballspielhalle 11,75 bis 14,1 Millionen kosten würde. „Die angeführten Kosten sind unglaubwürdig und unrealistisch“, so Kasal, der auch kritisch anmerkt: „Kaufpreis und Umbaukosten werden zur Gänze aus Fördermitteln bezahlt, Eigenmittel gibt es keine.“

Kauft ASKÖ ein Objekt vom Nichteigentümer?

Nach Meinung der Freiheitlichen wurde hier nicht nur ein privater Kaufinteressent vom geförderten ASKÖ auf Kosten des Steuerzahlers einfach überboten und eine unglaubwürdige Kostenkalkulation zum Schaden des Steuerzahlers und zum Nutzen des SPÖ-nahen Sportverbandes erstellt, sondern die FPÖ ortet auch juristische und steuerrechtliche Verfehlungen. Sportsprecher und Jurist Dietbert Kowarik (FPÖ) sagte im Gemeinderat, dass es sich bei dem Objekt um ein Superädifikat handle, das vom Errichter, der Michael Ebert GesmbH, aber offenbar inzwischen weiterverkauft wurde, was aber im Grundbuch nicht hinterlegt sei. "Das muss so sein, weil es ist kein Geheimnis, dass jetzt ein anderer Verkäufer auftritt“. Laut Kowarik würde der Sportverband ASKÖ daher jetzt möglicherweise vom Nichteigentümer ein Objekt erwerben – und dafür auch keine Grundwerberssteuer an das Finanzamt abliefern, die auch beim Kauf von Superädifikaten vorgesehen ist.

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