Die Aufnahme tausender Flüchtlinge auf der kleinen italienischen Insel Lampedusa beginnt, ihre Folgen zu zeigen. Nach Revolten der Migranten wurde das Auffanglager in Brand gesteckt und fast vollständig vernichtet – "Hier kann man keinen einzigen Flüchtling mehr unterbringen", so der Bürgermeister Dino De Rubeis. Die Sicherheit der Inselbewohner ist massiv gefährdet.
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Auch diese zeigen sich zunehmend erzürnt über die Entwicklung der Lage: "Die Tunesier müssen sofort die Insel verlassen. Sie sind Kriminelle, nicht Personen, die Hilfe brauchen", sagen erzürnte Einwohner. Bis heute ist der Anstrom an Migranten nicht abgerissen. Die bereits Anwesenden zetteln wiederholt Proteste dagegen an, dass Italien und Tunesien ein Anti-Migrationsabkommen schlossen, das die Rückführung ermöglicht.
Amnesty International schlägt sich auf die Seite der Asylwerber: Europäische Länder müssten "mehr Verantwortung" für Flüchtlinge übernehmen. Auch das UNO-Flüchtlingshilfswerk schlägt in dieselbe Kerbe: Der Brand sei "die Folge der durch das lange Festhalten der Migranten ausgelösten wachsenden Spannungen". Sind die europäischen Länder auch dafür verantwortlich, dass 800 Flüchtlinge prompt das Feuer als Anlass zur Flucht Richtung Hafen nahmen? Oder dafür, dass ein Fernsehteam beim Versuch, die fliehenden Tunesier zu filmen, attackiert wurde?