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7. November 2010 / 06:50 Uhr

Mobilfunktarife: Nebengebühren als Kostenfalle

Weihnachten steht vor der Tür und schon unterbieten einander die Mobilfunkanbieter  bei Grundgebühren, Freiminuten und Frei-SMS. Doch sind diese Angebote tatsächlich immer so billig, wie uns diese Werbung weismachen will?

BildDie Arbeiterkammer warnt vor den, für Konsumenten oft sehr unüberschaubaren Nebenkosten. Bei sieben Anbietern stießen die Konsumentenschützer auf insgesamt 57 Nebenspesen die sehr vielfältig sind und oft schon bei bloßem Vertragsabschluss anfallen. „Oft ist es gar nicht eindeutig, ob diese tatsächlich verrechnet werden dürfen“, meint dazu Daniela Zimmer von der AK. Dabei ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. So zum Beispiel für die Aktivierung der SIM-Karte, oder deren bloße Überlassung. Aber auch für die Zusendung einer Papierrechnung, oder eine Zahlscheingebühr, die für die meisten Kunden durchaus zur Vertragsabwicklung gehört.

Auch bei „Extras“ wie eine Wunschrufnummer, oder beim Wechseln des Wahlnetzes wird der Kunde ordentlich zur Kasse gebeten. Wenn jemand einen Mehrwertdienst – die sogenannten 09er Nummern – sperren lassen will, was laut Telekommunikationsgesetz einmal pro Jahr unentgeltlich angeboten werden muss, darf er ebenfalls dafür zahlen. Um dieses Gesetz zu umgehen, zeigte sich ein Anbieter besonders erfinderisch: Lässt man den Dienst im Shop sperren, muss man zahlen, über das Internet ist es gratis.

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Hier einige Beispiele für unterschiedlichste Nebenkosten: Für eine Papierrechnung zahlt man 90 Cent bis 2 Euro, die Zahlscheingebühr liegt zwischen 2 und 3,20 Euro. Die Mahnspesen pro Rechnung machen 4,36 bis 10 Euro aus. Eine SIM-Sperre wegen nicht bezahlter Rechnungen kostet den Kunden 20 bis 30 Euro. Das Wechseln des Wahlnetzes schlägt sich bei drei Anbietern mit 10 bis 49 Euro zu Buche, und für eine Wunschnummer zahlt man gar bis zu 200 Euro.

T-Mobile und Telering kassieren fast überall ab

Besonders gut im Abkassieren sind T-Mobile und Telering. Von 48 angebotenen Dienstleistungen sind 42 kostenpflichtig. Am günstigsten für den Kunden ist das Verhältnis bei Orange, wo von 49 angebotenen Extras 27 kostenlos sind.

Die Arbeiterkammer rät zwar, nicht nur auf Grundgebühren und Minutenentgelt zu achten, sondern auch einen Blick auf Nebenkosten zu werfen, jedoch scheint dies nur bedingt erfolgversprechend, weil es sich um sehr viele, oft auch im ersten Moment nicht ersichtliche Gebühren handelt. Die AK gibt jedoch nützliche Tipps zur Vermeidung von zu hohen Nebengebühren.

Foto: reflexer / flickr

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