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30. Oktober 2010 / 23:47 Uhr

Druck auf Christen in Ägypten, Nordkorea und Syrien wächst

Christen sind die weltweit am stärksten verfolgte Glaubensgruppe. Millionen Menschen leiden wegen ihres Glaubens in islamischen Ländern oder Gebieten, in denen Gewalt herrscht, unter Benachteiligungen und Verfolgungen.

Das 1955 in den Niederlanden gegründete überkonfessionelle Missions- und Hilfswerk „Open Doors“ versorgt in rund 50 Ländern Christen, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt oder verfolgt werden, mit Bibeln, christlicher Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. Es klassifiziert darüber hinaus fünfzig Länder nach dem Maß der Christenverfolgung in einer jährlichen Rangliste, dem so genannten Weltverfolgungsindex.

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Der aktuell veröffentlichte dritte Quartalsbericht des „Open Doors“-Weltverfolgungsindex zeigt nun, dass sich die Lage für Christen in den vergangenen Monaten in mehreren Ländern verschlimmert hat, darunter Indonesien, Russland und die arabische Halbinsel.

AutobombeIm Sommer wurde ein besonders starker Anstieg der Spannungen zwischen Muslimen und Christen in Ägypten verzeichnet. Ägyptische Christen sahen sich einer Welle von Diffamierungen gegenüber, koptische Priester wurden zuletzt öffentlich beschimpft. Der inzwischen verstorbene Anführer der Kopten, Adly Abadir Youssef, sprach sogar von davon, dass die Gewalt gegen Christen in Form eines „Bürgerkriegs“ eskalieren könnte. Im Irak sind diese Zustände leider traurige Realität. Das Bild zeigt die Reste eines in die Luft gesprengten PKW vor einer christlichen Kirche.

In Syrien, das als eines der tolerantesten Länder im Nahen Osten gilt, entstand Unmut beim muslimischen Teil der Bevölkerung, nachdem mehrere Menschen vom Islam zum Christentum wechselten. Die syrische Regierung befürchtete daraufhin gewalttätige Reaktionen islamischer Fundamentalisten. Als Folge wurden mindestens sechs Gebäude, in denen sich christliche Gruppen versammelt hatten, geschlossen.

Kirchenmitglieder und Gemeindeleitungen in Russland sind regelmäßig Einschüchterungen ausgesetzt. Besonders in der Provinz Dagestan, die zu etwa 98 Prozent von Muslimen bevölkert ist, kommt es häufig zu Auseinandersetzungen. Artur Suleimanov, Pastor der Hosanna Christian Church, wurde dagestanischen Makhachkala von extremistischen Muslimen ermordet, weil er zu „aktiv“ war.

Leichte Verbesserungen sind dagegen in China zu verzeichnen. Dort wurden weniger Christen zu Gefängnisstrafen verurteilt. Strukturelle Unterschiede machen die Situation allerdings auch dort wenig zufriedenstellend.

Foto: Open Doors

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