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26. Oktober 2010 / 23:35 Uhr

Wieder Listerien-Alarm, und wieder schweigt der Minister

Es ist wieder einmal soweit, die Listerien lassen grüßen. Es scheint sich um eine unendliche Geschichte zu handeln. Der international tätige Konzern „HMF Food Production“ hat offenkundig die Nachfolge von Prolactal angetreten.

Bild„Vertrauen durch Kontrolle, denn Qualität ist nicht verhandelbar“, steht auf der Webseite des Konzerns zu lesen – die Realität sieht leider anders aus. Wie Vertreter der Firmengruppe berichten, musste am Montag der Räucherlachs „Almare Seafood“ zurückgerufen werden. Der Grund waren, wie Analysen ergaben, überhöhte Listerienwerte. Wie eine Infektion mit dem Erreger enden kann, führen die neun Todesopfer des Skandalkäses von Prolactal drastisch vor Augen. Der gefährliche Lachs war in der Supermarktkette Hofer erhältlich und kann dort zurückgegeben werden.

Gesundheitsminister Alois Stöger lässt sich davon nicht beeindrucken und bleibt untätig. Wieder überlässt er die Warnung der betroffenen Firma in Form einer Rückrufaktion und wendet sich nicht selbst an die Menschen. Möglicherweise wurde das Budget für Inserate zur „Information aus dem Ministerium“ schon vor der Wien-Wahl aufgebraucht. Stöger verwies beim Käse-Skandal auf einen „Revisions- und Probenplan“, der entsprechende Qualität im Kaufregal garantieren sollte und ein Mindestmaß an Lebensmittelkontrollen vorschreibt. Doch dieser wird schlicht nicht eingehalten. Salzburg zeigt wie’s gar nicht gehen sollte: Für das Jahr 2008 waren in diesem Bundesland 2.786 Kontrollen vorgeschrieben, tatsächlich wurde nicht einmal die Hälfte davon durchgeführt. Konsequenzen hat diese Schlamperei keine und Gesundheitsminister Stöger sowie der „Verein für Konsumenteninformation“ scheinen kein Problem mit dieser Gefährdung heimischer Konsumenten zu haben.

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„Der Rücktritt von Gesundheitsminister Stöger ist spätestens jetzt überfällig. Auch in der Wirtschaft sind Manager ihren Posten nach dem zweiten Fehler in der Regel los“, kritisiert Gerhard Deimek, Konsumentensprecher des freiheitlichen Parlamentsklubs die Untätigkeit des Ministers. Er hätte genug Zeit gehabt, endlich für Transparenz in der Lebensmittelindustrie und effiziente Kontrollen zu sorgen. Sollte Stöger weiterhin an seinem Sessel kleben und im Amt bleiben, werden wir uns wohl an Listerien in den Supermarkt-Regalen gewöhnen müssen.

Foto: SieppmannH / Pixelio.de

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