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1. Oktober 2010 / 12:16 Uhr

Pensionsgutachten geht von 32.000 Zuwanderern jährlich aus

In den letzten Tagen wurde viel über ein Gutachten der Pensionskommission debattiert. Den erstellenden Instituten WIFO und IHS wurde vorgeworfen, auf der Basis falscher Zahlen und Annahmen gearbeitet zu haben. Die Pensionskommission ging deshalb auch ohne einen einzigen konkreten Beschluss wieder auseinander. Auffällig ist, dass das Gutachten von einer deutlich erhöhten – und offenbar unqualifizierten – Zuwanderung ausgeht.

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32.000 Menschen pro Jahr netto sollen bis 2060 durchschnittlich nach Österreich kommen. Netto bedeutet, dass diejenigen Menschen, die auswandern, schon abgezogen sind. Das wären in den fünfzig Jahren, auf die sich die Prognose bezieht, 1,6 Millionen Menschen. Gleichzeitig soll die Arbeitslosenquote bei durchschnittlich 6,1 Prozent liegen. Im vorangegangenen Gutachten war von einer Netto-Zuwanderung von 17.000 und einer Arbeitslosenquote von 4 Prozent die Rede.

Zuwanderung erhöht Arbeislosigkeit

Für den FPÖ-Seniorensprecher Werner Neubauer ist damit klar, dass die Zuwanderer die Arbeitslosigkeit erhöhen, weil es sich – laut Annahme der Gutachter – offenbar um schlecht qualifizierte Zuwanderer handeln würde, sie in großer Zahl zu Sozialfällen werden. "Diese Art von Zuwanderern wird das Pensionssystem nicht sichern", macht Neubauer klar. Ziel einer effizienten Zuwanderungspolitik müsse es daher sein, die prognostizierten Daten nicht Realität werde zu lassen.

BildUnterstützung für diesen Standpunkt kommt vom renommiertesten österreichischen Bevölkerungswissenschafter: Wolfgang Lutz, erst heuer von Wissenschaftsministerin Beatrix Karl mit dem Wittgenstein-Preis ausgezeichnet (Bild), sagt im Ö1-Interview ganz klar, dass ein nominelles Wachstum der Bevölkerung für Wirtschaftswachstum und Sicherung des Sozialstandards nicht unbedingt gebraucht wird und somit auch keine Zuwanderung, die ein Wachstum garantiert. Der Schlüssel zum Erfolg sei hingegen eine bessere Bildung der Jugend.

Tatsächlich steigt die Produktivität der erwerbstätigen Bevölkerung in jeder Generation um etwa ein Drittel. Wenn die Schrumpfung der Bevölkerung kleiner als ein Viertel pro Generation ist, besteht also weiterhin eine reelle Chance auf ökonomisches Wachstum und soziale Sicherung ohne Bevölkerungswachstum und Zuzug. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich die Unternehmen nicht alle Produktivitätsgewinne einverleiben, wie dies seit etwa zwei Jahrzehnten der Fall ist.

Foto: Livio Srodic

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