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12. September 2010 / 09:43 Uhr

“Bevölkerungsschichtwechsel” – Kishon über Zuwanderung

Womit Thilo Sarrazin heute das Establishment der Bundesrepublik Deutschland erschüttert, gab ein anderer bereits 1979(!) viel “rassistischer” von sich. Aber der international als humoristischer Schriftsteller geschätzte israelische Staatsbürger Ephraim Kishon durfte das.

Ephraim Kishon (Bild) wurde am 23. August 1924 in Budapest als Ferenc Hoffmann geboren und lebte mit seiner zweiten Ehefrau, einer österreichischen Schriftstellerin, im ostschweizerischen Kanton Appenzell-Innerrhoden, wo er am 29. Jänner 2005 einem Herzinfarkt erlag. Er verfasste Dutzende, in mehrere Sprachen übersetzte Romane, Theaterstücke und Satiren, darunter die folgende:

BEVÖLKERUNGSSCHICHTWECHSEL

Ich habe mich vorhin als konservativ bezeichnet. Leider reicht das nicht aus. In Wahrheit bin ich ein alter Reaktionär. Dieser häßliche Zug meines Charakters hat mich vor einiger Zeit, als ich die liebenswerten Niederlande besuchte, zur Niederschrift eines Artikels über ein sehr empfindliches Thema veranlaßt. Es war mir bewußt, daß der Artikel niemandem gefallen würde, am allerwenigsten den Holländern. Das einzige, was ich zu seiner Rechtfertigung geltend machen kann, ist seine objektive Richtigkeit. Ob das freilich auch Grund genug ist, ihn zu  veröffentlichen, bleibt eine offene Frage.

Noch vor wenigen Jahren kannte man in Holland den Terrorismus nur in Gestalt von Flugblättern, in denen die PLO zur Teilnahme an einem Protestmeeting gegen die zionistischen Verbrecher aufforderte. Inzwischen mußten die Holländer feststellen, daß sie ein eigenes Palästinenserproblem haben. Ihre Palästinenser kommen von den Molukken.

Es begann, wie alle Kriege der letzten Zeit, mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Großbritannien verzichtete auf seine Kolonien, entließ sie in einen Zustand, den man irrtümlich als >Freiheit< bezeichnet, und empfahl der holländischen Regierung ein gleiches. Die Holländer folgten dem guten Beispiel und überließen als echte Demokraten den Einwohnern ihres einstigen Kolonialreichs die Wahl zwischen der holländischen und der indonesischen Staatsbürgerschaft. Damit eröffneten sie die große Völkerwanderung vom Land zur Stadt, vom südostasiatischen Dschungel nach Rotterdam und Amsterdam.

Was die Einwohner der Molukkischen Inselgruppe betraf, so riefen sie eine unabhängige Republik aus, die sich zwei volle Monate lang ihres Bestandes erfreute. Dann wurde sie von Indonesien annektiert, ohne dass seitens der UNO, der  blockfreien Staaten oder der Vereinigten Arabischen Emirate auch nur der geringste Widerspruch erfolgt wäre. Ungefähr 40000 Molukker machten daraufhin von der Möglichkeit, Holländer zu werden, Gebrauch und flüchteten nach Holland. Sobald sie sich an die Windmühlen gewöhnt hatten, gingen sie daran, ein auf die  Wiedergewinnung ihrer Heimat gerichtetes Terrorsystem zu entwickeln. Sie terrorisierten die Holländer, um von den Indonesiern die Molukken zurückzubekommen. In Indonesien könnten sie nichts dergleichen tun, denn dort würden sie erschossen werden.

Die Holländer sind da viel toleranter. Sie zeigen größtes Verständnis für die legitimen Rechte des molukkischen Volkes und entschuldigen sich ununterbrochen, daß sie ihm seine verlorene Republik nicht wieder aus Indonesien herausbrechen können, weil die indonesische Regierung so etwas ungern sähe. Darüber ärgern sich die Molukker sehr und bringen von Zeit zu Zeit ein paar Holländer um. Dies wiederum verstimmt die Holländer. >Was wollt ihr eigentlich von uns?< fragen sie verzweifelt. >Daß ihr etwas tut<, antworten die Freiheitskämpfer.

Den Holländern, deren Liberalismus ohnehin schon manch harten Schlag einstecken mußte, erscheint die molukkische Haltung nicht ganz logisch. Überdies fällt ihnen auf, daß seit einigen Jahren die Augen der jungen Holländer immer geschlitzter werden. Ich befand mich zur Zeit des letzten Geiseldramas zufällig in Amsterdam und wurde in manchen Stadtteilen, wenn ich um mich sah, von heftigen Zweifeln befallen, ob ich noch in Europa wäre. Bei meiner Ankunft, Mitte Juni, machten die farbigen Einwanderer 15% der Bevölkerung aus. Mitte Juli waren es bereits 16, nicht durch Zustrom von außen, sondern durch natürliches Wachstum. Experten erblicken darin ein bedenkliches demographisches Problem. Den liberalen Holländern gilt es als Beweis, dass sie keine Rassenvorurteile haben. Sie sind stolz darauf, weil es ihnen nicht helfen würde, wenn sie nicht stolz wären. So sind sie wenigstens stolz.

Es gibt in Holland eine Partei mit dem Wahlspruch >Holland den Holländern<, aber die ist illegal. Die Neubürger aus Indonesien, Abkömmlinge einer alten, edlen Rasse, fügen sich ohne Schwierigkeiten in die westliche Zivilisation ein und tragen mit ihren reizvollen Gebräuchen und ihrer jahrhundertealten Kultur nicht wenig zur Belebung der Atmosphäre bei.

Was die Holländer bekümmert, sind nicht so sehr die Schlitzaugen an sich, als vielmehr das ständige Anwachsen ihrer dunkelhäutigen Bürgerschaft. Mindestens dreimal in der Woche landen auf dem Flughafen von Amsterdam drei Jumbo-Jets mit dichten Rudeln dunkler Großväter, Großmütter, Cousins und Neffen aus Surinam, die sich mit ihren in Holland lebenden Familien vereinen. Neueren Statistiken zufolge gibt es schon jetzt auf den westindischen Reisfeldern weniger Surinamesen als in den Slums der holländischen Städte. Wenn das so weitergeht, wird Surinam um die Mitte der achtziger Jahre entvölkert sein, und die Amsterdamer werden sich nicht mehr auf die Straße wagen.

Man könnte das, was hier vorliegt, den staatlich geförderten Import einer sozialen Katastrophe nennen. Der durchschnittliche holländische Bürger schaut aus dem Fenster, erschrickt und eilt zum nächsten Wandspiegel, um das Bild eines ehrlichen Demokraten zu sehen. Aus dem Spiegel starrt ihm das Bild eines Masochisten entgegen. Als nächste werden die Papuas nach Holland kommen, dann kommen die Bewohner der Antillen, und dann kommt die Sintflut.

Immerhin und jedenfalls: auch in London leben große Mengen von Jamaikanern und anderen Angehörigen ehemaliger Kolonialvölker. Niemand weiß das besser als die Polizisten, die in regelmäßigen Abständen nach kleineren Straßenschlachten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Auf diese Weise wirkt auch die Bundesrepublik Deutschland an der Schaffung internationaler Vielfalt mit. In vielen deutschen Städten gibt es Kinos, die nur noch türkische Filme spielen, und unter den zwei Millionen Gastarbeitern finden sich Griechen, Jugoslawen und Pakistani, durchweg mit Arbeiten beschäftigt, für die sich die Deutschen zu gut sind.

Man trifft heute in jedem erstklassigen deutschen Restaurant mindestens einen orientalischen Kellner an – eleganter schwarzer Anzug, weiße Serviette über dem rechten Arm, den linken auf dem Rücken – der einen mit vollendeter Höflichkeit fragt:
>Du wollen Flasche?<
Diese Ober-Klasse wird über kurz oder lang im Besitz der deutschen  Staatsbürgerschaft und des Wahlrechts sein. Was Holland betrifft, so wird sich im Jahr 2000 die Hälfte seiner Bevölkerung aus Oberkellnern zusammensetzen, und die Jumbos werden noch immer fliegen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß unsere Enkelkinder die Geburt des ersten farbigen Staates in Europa erleben werden.

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