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Berittene Polizei

Berittene Polizei gibt es nahezu in allen Großstädten der Welt. In Österreich fiel das Projekt parteitaktischen Überlegungen zum Opfer.

7. Dezember 2019 / 12:17 Uhr

Zorn auf Peschorn: Tränen nach Aus der berittenen Polizei in Wiener Neustadt

„Das ist das hirnrissigste, was man machen kann“, sagte FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl, nachdem bekannt wurde, dass Innenminister Wolfgang Peschorn das Aus für die berittene Polizei besiegelte. Besonders unverständlich: Peschorn stoppte das Projekt, ohne die Reiterstaffel überhaupt erst einmal auf der Straße getestet zu haben.

Menschliche Tragödien und Tierdramen

Den klaren Anbiederungskurs des jetzigen Innenministers an die ÖVP begleiten aber auch menschliche Tragödien und Tierdramen. Reiter und Pferde wurden im Laufe der Ausbildung zu einer untrennbaren Einheit. Jetzt werden sowohl die Polizisten, die mit großem Eifer und Liebe bei der Sache waren, und ihre Tiere in alle Himmelsrichtungen zerstreut.

Während also die meisten Medien über das Aus von „Kickls Prestigeprojekt“ geradezu Jubelmeldungen verfassten, ist die Traurigkeit bei den Betroffenen unbeschreiblich: „Mit uns hat vorher keiner gesprochen. Das Aus kam aus heiterem Himmel“, sagt eine Insiderin, die aus dienstrechtlichen Gründen namentlich nicht genannt werden will. „Alle sind in Tränen ausgebrochen, als uns die Meldung erreichte“.

Vorauseilender Gehorsam von Peschorn

Menschliche Schicksale und Tiertragödien sind aber offenbar völlig egal, wenn es um politische Taktik geht. Experten-Minister Peschorn, der offenbar auch in der türkis-grünen Koalition Innenminister bleiben will, sollte eigentlich nur verwalten und keine grundsätzlichen Entscheidungen treffen.

Nach all den Maßnahmen, die Peschorn rückgängig machte, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er als Diener seines künftigen Herrn mit vorauseilendem Gehorsam Bonuspunkte sammeln möchte.

Berittene Polizei gibt es in zahlreichen Städten

Dass die berittene Polizei, die es in zahlreichen Städten der Welt ja nicht aus Jux und Tollerei gibt, hilfreich bei Polizei-Großeinsätzen gewesen wäre und sich vielleicht sogar zu einer Touristenattraktion entwickelt hätte, spielt dabei keine Rolle.

Es zeigt vielmehr, wie mit Mensch und Tier umgegangen wird, wenn nur parteipolitische Überlegungen eine Rolle spielen. So ist auch das Schicksal der Katzen, die im Reiterstall auf Mäusejagd gingen, noch nicht geregelt.

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