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Panama City

Laufen die Fäden des Mordkomplotts rund um die Journalistin Galizia im Bankenviertel in Panama City zusammen?

25. Dezember 2019 / 12:07 Uhr

Mordfall Galizia: Firmengeflecht als Substrat einer grausamen Bluttat?

Saubere Energie, Politik, Macht, Geld und ein kriminelles Netzwerk sollen hinter dem Mordfall Galizia stecken, der die seit 2013 an der Macht befindliche Regierung der sozialistischen Arbeiterpartei unter Ministerpräsident Joseph Muscat aus den Angeln gehoben hat. Ein komplexes internationales Firmengeflecht wird immer wieder medial genannt, wenn es um das Mordkomplott gegen die Journalistin Daphne Curana Galizia vom 18. Oktober 2017 geht. Damals war die engagierte Publizistin von einer heimtückisch gezündeten Autobombe grausam ermordet worden.

Electrogas kooperiert mit Tumas-Group bei Gaskraftwerk auf Malta

Bei der Planung, Projektierung und beim Betrieb eines 450 Millionen Euro teuren Gaskraftwerks kooperiert das Energieunternehmen Electrogas seit dem Start 2013 mit der Tumas-Group des schillernden Unternehmers und mutmaßlichen Auftraggebers und Drahtziehers des Mordkomplotts Yorgen Fenech. Neben einem zweiten Unternehmen aus Malta sind auch die staatliche aserbaidschanische Erdgas- und Erdölfirma SOCAR und der deutsche Siemenskonzern beteiligt. Yorgen Fenech war bis zu seiner Verhaftung Ende November einer der Vorstandsdirektoren der Electrogas.

Firmengeflecht im Eigentum von Fenech

In Dubai steht seit Jahren die Firma “17 Black” im Eigentum von Yorgen Fenech. Im Zusammenhang mit dieser Firma und ihren finanziellen Transaktionen im Umfeld der Tumas-Group und ihres Vorstands Fenech recherchierte Galizia, um einem Netzwerk von Korruption, politischer Vetternwirtschaft und Bestechung auf die Spur zu kommen. Über “17 Black” sollen nicht weniger als zwei Millionen Euro an Briefkastenfirmen in Panama geflossen sein. Nach Berichten Galizias wurde diese Firma in Wings Development umbenannt.

Panama-Briefkastenfirmen Hearnville, Tillgate und Egrant

In Panama bestehen die beiden Briefkastenfirmen „Hearnville“ und „Tillgate“. Sie werden in Recherchen Galizias und Medienberichten mutmaßlich dem ehemaligen Energie- und Tourismusminister Konrad Mizzi und Ex-Regierungsstabschef Keith Schembri zugeordnet. Zumindest ein Teil der von “17 Black” überwiesenen Millionen nach Panama könnte auf Konten von Heranville und Tillgate gelandet sein. Schembri wird mittlerweile von Yorgen Fenech als der eigentliche Auftraggeber des Mordkomplotts gegen Galizia vor den Strafbehörden genannt.

Im Zuge der Berichte über die Malta-Panama-Verbindung taucht sogar der Name von Michelle Muscat, der Ehefrau des sozialistischen Ministerpräsidenten auf. Mit der „First Lady“ Maltas wird eine weitere Briefkastenfirma, die den Namen „Egrant“ trägt, in Zusammenhang gebracht. Muscat und seine Frau streiten jede Verbindung nach Panama ab und stellen Berichte darüber als politische Verleumdungen dar.

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