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Die USA griff jüngst mehrere “strategische Ziele” der Hisbollah-Miliz in Syrien und im Irak an.

30. Dezember 2019 / 12:33 Uhr

USA greifen Hisbollah-Stellungen in Syrien und Irak an

Während es zuletzt weniger Spannungen zwischen den USA und dem Iran gab, dürfte es nun anders werden. Denn wie das Pentagon über einen Sprecher verlauten ließ, habe die USA nun Stellungen der Hisbollah in Syrien und im Irak angegriffen. Dies sei eine Reaktion auf “monatelange Provokationen” gewesen. Zudem macht die USA die vom Iran unterstützte Miliz für einen Angriff in der Nähe der irakischen Stadt Kirkuk verantwortlich.

USA bombardiert Hisbollah-Ziele

Bei einem Raketenangriff in der Nähe der irakischen Stadt Kirkuk, die auch als “Ölstadt” bekannt ist, sollen am vergangenen Freitag ein US-Bürger getötet, vier US-Soldaten und zwei irakische Sicherheitskräfte verletzt worden sein. Rund 30 Raketen sollen dabei zum Einsatz gekommen sein. Bekannt hatte sich zu den Angriffen anscheinend niemand. Laut dem Sprecher des Pentagons stand für die USA jedoch schnell ein Täter fest: die vom Iran unterstützte Miliz “Hisbollah”, die enge Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden haben soll. Derselbe Sprecher ließ auch verlauten, dass die USA diesen jüngsten Angriff und weitere Provokationen aus den vergangenen Monaten nun vergolten hätten.

Demnach wurden mehrere, strategische Ziele der Hisbollah in Syrien und im Irak bombardiert. Es handelte sich dabei hauptsächlich um “Kommandozentralen und Waffenlager”, so der Sprecher des Pentagons. Durch die Angriffe der USA wäre nun die “Fähigkeit der Miliz gemindert, künftig Angriffe auf Amerikaner und ihre irakischen Verbündeten zu führen”.

Pentagon und der Irak seien sich einig 

Zudem erklärte der Sprecher, dass US-Verteidigungsminister Mark Esper und Iraks Premierminister Adel Abdel Mahdi mit “Entschlossenheit und Einigkeit” die Angriffe der Miliz unterbinden wollen. Die USA verfügt über mehr als 1.000 Soldaten in der Region Syrien und Irak. Mitunter ist dafür die Leitung der Operation “Inherent Resolve” verantwortlich, eine internationale Koalition gegen die Terrormiliz “Islamischer Staat” in Syrien und im Irak.

Die jetzigen Reaktionen auf die mutmaßlichen Angriffe der Hisbollah auf US-Ziele im Irak könnten aber nicht nur Vergeltungshintergründe haben. Tatsächlich, so heißt es aus den USA, soll die Hisbollah schon länger – und immer wieder – US-Ziele im Irak angegriffen haben. Vielmehr könnten auch die jüngsten Spannungen zwischen der USA und dem Iran, der die Hisbollah-Miliz unterstützt, eine tragende Rolle spielen.

Vom Iran unterstützte Miliz antwortete prompt

Wie auch immer die Zukunft aussehen mag, die Hisbollah-Miliz selbst zeigte prompt, dass sie nicht auf etwaige Aktionen des Irans warten wird oder gar muss. Bereits kurz nach den Luftschlägen des US-Militärs schlugen vier Raketen in der Nähe des Militärstützpunktes Tadschi ein. Der Militärstützpunkt befindet sich unweit von Bagdad und beherbergt auch US-Soldaten. Laut irakischen Medien kam es dabei jedoch zu keinen Todesfällen, verletzt wurde auch niemand. Das Pentagon bestätigte diese Angaben.

Der schnelle Gegenangriff zeigte aber, dass die Hisbollah bestens vernetzt zu sein scheint und schnelle Gegenangriffe verüben kann. Dass die Operation “Inherent Resolve” neben dem IS nun auch die Bekämpfung der Hisbollah beinhalten könnte, steht jedoch fast außer Frage. Denn eine internationale Beteiligung gegen die Miliz scheint unwahrscheinlich. Wenngleich die Hisbollah immer wieder Angriffe verübte, gilt die Miliz nicht als “Gefahr” für den Westen, so wie andere Terrororganisationen, allen voran der IS.

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