Als “Kanton Übrig” muss sich der Bezirk Osttirol fühlen, wenn es um die regionale Anbindung an den Schienenverkehr geht. Bis zum 14. Dezember 2013 verkehrte in Direktzug zwischen der Landeshauptstadt Innsbruck und der Bezirkshauptstadt Lienz und gewährleistete so die Verkehrsanbindung. Seit Mitte Dezember vergangenen Jahres ist diese Zugsverbindung nun Geschichte. Es fährt nur mehr ein “Ersatzbus” nach Osttirol.
Der einzige Osttiroler im Nationalrat in Wien, der FPÖ-Abgeordnete Gerald Hauser, gleichzeitig auch Bürgermeister in St. Jakob im Defereggental, wollte nun von Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) wissen, warum Lienz ohne Zugsverbindung nach Innsbruck auskommen muss. Die Antwort war mehr als ernüchternd.
Landesregierung bestellte Zugsverbindung einfach ab
Wie Bures dem Osttiroler FPÖ-Nationalrat mitteilen musste, hatte die schwarz-grüne Landesregierung in Innsbruck die Zugsverbindung Lienz-Innsbruck einfach “abbestellt”. Da diese nicht in den Verkehrsdienstverträgen mit dem Verkehrsministerium (BMVIT) enthalten war, hätte die Tiroler Landesregierung eine neue Vereinbarung mit der ÖBB treffen müssen:
Die gegenständlichen direkten Zugsverbindungen waren nicht in den Verkehrsdienstverträgen des BMVIT umfasst und wurden vom Land Tirol bei der ÖBB-PV AG bestellt. Das Land Tirol hat diese Züge mit Fahrplanwechsel 2013/14 nicht mehr bestellt. Die Wiedereinführung des Direktzuges auf der Strecke Lienz-Innsbruck setzt eine erneute Verkehrsdienstbestellung des Landes Tirol voraus.
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