Managementversagen und Misswirtschaft sorgen in Wien dafür, dass es sich mit dem Geld hinten und vorn nicht ausgeht. So müssen immer wieder Gebühren und Tarife erhöht werden, um die Finanzlöcher zu stopfen. Am 1. Juli werden somit die Tarife der Wiener Linien teurer – zum dritten Mal übrigens seit der Einführung der Jahreskarte um 365 Euro. Die rot-grüne Stadtregierung habe sich damit vom sozialen Grundgedanken endgültig verabschiedet, sagt FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus.
Tatsächlich versickert das Geld der Steuerzahler in Wien so, als wäre es abgeschafft. Schuld daran sind meistens Kostenexplosionen bei Großprojekten. Einer der peinlichsten Baustellen bei den Wiener Linien, die bekannt wurden, war die U-Bahn-Station Josefstädter Straße. Dort kostete die Sanierung entgegen ersten Schätzungen von drei Millionen Euro schließlich mehr als zehn Millionen – also mehr als das Dreifache. Die Millionen rollen nur so dahin – und dafür müssen die Fahrgäste herhalten: Der Einzelfahrschein kostet ab 1. Juli 2,20 statt bisher 2,10 Euro. Der Preis der Monatskarte steigt von 47 auf 48,20 Euro. Der Wochenfahrschein schlägt mit 16,20 statt 15,80 Euro zu Buche. Die Jahreskarte kostet hingegen weiterhin 365 Euro. Nicht betroffen von der Erhöhung sind im übrigen auch die Schwarzfahrer. Da zeigen sich die Wiener Linien sozial. Beim Ertapptwerden müssen Nicht-Ticketbesitzer wie bisher 103 Euro zahlen.
Reine Zumutung für die Wiener
Der Wiener Klubobmann der Freiheitlichen, Johann Gudenus, ist empört über die Preispolitik der Stadt: “Die Rot-Grüne Verliererkoalition greift weiter völlig unverschämt in die Taschen der Wienerinnen und Wiener”, meint Gudenus in einer Aussendung. Er kündigte eine “Verschärfung des politischen Diskurses” an. Der Wiener ÖVP-Obmann Manfred Juraczka sieht in der Erhöhung “eine reine Zumutung für die Wienerinnen und Wiener”. Seit der Einführung der verbilligten Jahreskarte handle es sich schon um dritte Erhöhung, der Umstieg zum öffentlichen Verkehr werde mit der Verteuerung “massiv erschwert”. “Eine vernünftige Verkehrspolitik – welche Vizebürgermeisterin auch immer gerade dafür verantwortlich sein will – sieht definitiv anders aus”, so Juraczka.
Artikel teilen