Die CDU schließt sich der Hetze gegen konservative Repräsentanten in ihren eigenen Reihen an. Seit Monaten wurde gegen den untadeligen Berliner Sozial-Staatssekretär Michael Büge von den linken Parteien kampagnisiert. Grüne, Linkspartei und Piraten forderten den Kopf des Staatsekretärs. Als einzige Begründung gaben sie an, Büge sei Mitglied der Berliner Burschenschaft Gothia. Einen von der extremen Linken gestellten Misstrauensantrag wehrte die rot-schwarze Regierungskoalition noch ab. Es folgte aber ein Ultimatum der SPD und auch von Büges eigener Partei CDU an den Staatssekretär, das lautete: Staatsekretär oder Mitglied der Gothia.
Büge stellte Lebensbund über politisches Amt
Bis zuletzt glaubte die nach links abgeschwenkte Berliner CDU, sie könne ihren eigenen Staatssekretär mit dem Ultimatum in die Knie zwingen. Doch man hatte sich in dem prinzipientreuen Juristen offensichtlich getäuscht. So professionell und engagiert er sein Amt als Staatssekretär ausübte, so klar war auch seine Entscheidung zu Gunsten seines Lebensbundes, der Gothia Berlin. Er ließ der eigenen Partei ausrichten, dass er nicht daran denke, die Zugehörigkeit zu seiner Burschenschaft aufzugeben. Er gehöre diesem Bund seit 1989 an, habe viele Lebensfreundschaften geknüpft und denke nicht daran, seine Mitgliedschaft zu beenden, begründete Büge seine Haltung.
Nun hat ihn sein „CDU-Parteifreund“ und Sozialsenator Mario Czaja aus dem Amt entlassen. Mit 30. Juni 2013 soll Büge seinen Sessel räumen, öffentliche Auftritte sind ihm untersagt. Die CDU hat damit ein weiteres Mal ihre Prinzipienlosigkeit unter Beweis gestellt und allen Konservativen und bürgerlichen Parteigängern gezeigt, dass man beim kleinsten Fingerschnippen der Linken bereit ist, jedes Parteimitglied ans Messer zu liefern. Der wohl berühmteste Repräsentant der Berliner CDU kann froh sein, dass er bereits in Pension ist. Eberhard Diepgen – bis 2001 mehr als 15 Jahre lang Bürgermeister der Stadt – ist ebenfalls Burschenschafter.
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