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6. Jänner 2011 / 09:52 Uhr

Bertelsmann-Studie zeigt soziale Ungerechtigkeit gegenüber Familien

Kinder am Spielplatz Foto: feldpress / flickrEine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, wie es in der OECD um die soziale Gerechtigkeit steht. Österreich schneidet dabei überdurchschnittlich gut ab – Defizite gibt es im Bildungszugang, in der "sozialen Kohäsion" und in der Familien- und Rentenpolitik. Am unteren Ende des Rankings finden sich Griechenland und die Türkei ein, während das Spitzenfeld von den Nordeuropäern dominiert wird.

PISA-Ergebnisse

PISA-Ergebnisse

PISA zeigte den Bildungsrückstand von Migrantenkindern auf.
Foto: Jens-Olaf Walter / flickr

Wie die jüngste PISA-Studie offenbarte, ist die Wurzel für Österreichs schlechtes Abschneiden im "Bildungszugang" zum größten Teil in den mangelnden Sprachkenntnissen der Migrantenkinder zu finden. Das österreichische Schulsystem baut nicht auf Geld oder soziales Umfeld, sondern auf Leistung der Kinder auf und fördert jedes Kind – noch – auf eine Weise, die seinen Leistungen entspricht. Vorraussetzung, um die Schulstufen erfolgreich abzuschließen, ist jedoch immer noch die Beherrschung der Landessprache: Weigern sich Migrantenfamilien, ihren Sprösslingen von Anfang an, die deutsche Sprache nahezubringen, so ist es nicht verwunderlich, wenn diese keinen Zugang zu den Bildungsangeboten finden.

 

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Österreichische Familien spüren, dass sie stark vernachlässigt werden.
Grafik: Unzensuriert.at / Daten: Bertelsmann-Studie

Während Österreich in der Kategorie der sozialen Gleichheit den 21. von 31 Plätzen belegt und dadurch ein hohes Maß an Ungerechtigkeit vermuten lässt, ist in siedem Kapitel der Studie noch eine weitere Statistik enthalten. Der Faktor der Gleich- bzw. Ungleichverteilung des Vermögens beschreibt, in welchem Ausmaß einzelne Personengruppen einen Großteil des Vermögens besitzen. In dieser Bewertung, die um einiges objektiver und faktengebundener als "soziale Gleichheit" auftritt, belegt Österreich hinter den Top-Kandidaten der ganzen Studie – Dänemark, Schweden und Luxemburg – den sensationellen 4. Platz. Auch im Zusammenhalt der Gesellschaft spielt Österreich in den Top-Rängen mit. Der verbliebene Rückstand, der unser Land in der Kategoriewertung zurückwirft, ergibt sich aus dem Einkommensunterschied der Geschlechter sowie aus der Migrationspolitik – dieser Zusammenhang zieht sich von der fehlschlagenden Bildung bis in den Arbeitsmarkt.

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Auch in der Generationengerechtigkeit ist Österreich über dem Durchschnitt angesiedelt – dies haben wir jedoch zum Großteil den vergleichsweise hohen Forschungsausgaben sowie dem niedrigen CO2-Ausstoß zu verdanken. Was die Renten- und vor allem die Familienpolitik betrifft, liegt unser Land im schlechten Mittelfeld – für mitteleuropäische Maßstäbe wirkt dieser Wert noch trauriger. Die Ignoranz der hierzulande regierenden Parteien gegenüber der Keimzelle des Staates schlägt sich leider nicht nur in Statistiken nieder.

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