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Nicht immer präsentiert sich die Dortmunder Südtribüne so friedlich wie hier.

9. Feber 2017 / 15:08 Uhr

“Bullen schlachten”, “Kommerzschweine” – Linksextreme Gewalt terrorisiert vermehrt die Fußballszene

Deutschlands Fußballszene ist von den Gewaltexzessen Dortmunder Fans rund um das Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig am vergangenen Samstag erschüttert. Zehn Verletzte – sechs Leipziger Fans und vier Polizisten – lautet die Bilanz.

Bei den Borussen wurden in den letzten Jahren vor allem rechtsgerichtete Hooligans oftmals medial angeprangert, doch in jüngster Vergangenheit dürften Linksextremisten das Ultra-Lager des BVB stärker infiltriert haben. Der Verein selbst fühlt sich vor zwei Jahren sogar bemüßigt, den Unterschied zwischen (gutem) Linksextremismus und (bösem) Rechtsextremismus zu erklären.

Antikapitalismus und Gewalt gegen die Polizei

Für eine wesentliche Rolle linker Fans bei den Krawallen spricht auch, dass die Gewalt just gegen Leipzig eskalierte, konnte man damit doch neben der sportlichen Rivalität auch antikapitalistische Ressentiments bedienen. Die Sachsen werden – wie der österreichische Fußballmeister Salzburg – vom Getränkehersteller Red Bull gesponsert, der das Leipziger Vereinsleben maßgeblich bestimmt. Nicht umsonst stand auf den Transparenten im Dortmunder Fansektor auch „Verpisst euch, Kommerzschweine!“ geschrieben. Und die martialische Drohung „Bullen schlachten“ galt neben den „roten Bullen“ gewiss auch der Polizei – einem klassischen Feindbild linksextremer Aktivisten.

Dortmund ist in der Welt des runden Leders kein Einzelfall. Längst äußert sich der gewaltbereite Linksextremismus nicht nur im politischen Kontext, sondern hat auch die Ränge von Fußballstadien erobert und ist in Fanorganisationen des Ballsports eingedrungen. Die Motive dafür sind klar: Es gilt, den organisierten Sport politisch zu infiltrieren, den Sportfan zu mobilisieren und somit das Rekrutierungspersonal zu erweitern.

Linksextreme Fans werden zu „Helden der Zivilgesellschaft“

Von der Öffentlichkeit wird der politische Einsatz gewisser Fanklubs (vom Kampf gegen Homophobie und Rassismus bis zu Zerschlagungsplänen gegenüber allem, was als „rechts“ definiert wird) dann auch noch hochgepriesen. Die Fans werden zu „Helden der Zivilgesellschaft“ ernannt, ist doch auch hier der „Kampf gegen Rechts“ ein zentrales Motiv.

Und dieser Einsatz kann sich durchaus blutig und gewalttätig gestalten, der deutsche Zweitligist FC St. Pauli liefert hierfür ein erstklassiges Beispiel. Wenn die gegnerischen Fans nicht „politisch korrekt“ – oder nicht dem linken Gesinnungsterror entsprechend – auftreten, dann müssen sie eben niedergeschlagen werden. So geschehen bei einem Hallenturnier im Jänner 2012:

Neunzig Verletzte, drei Polizisten im Krankenhaus, weinende Kinder in Reizgasschwaden, braun-weiße Fans [Trikotfarben des FC St. Pauli, Anm.], die Polizisten angreifen – das waren die Bilder der brutalen Krawalle, die am Freitag vergangener Woche ein Hallenturnier in Hamburg in einen Albtraum für unbeteiligte Zuschauer verwandelten.

„Nazi-Sprüche“ ziehen Gewalt nach sich

Doch Sven Brux, Organisationsleiter und Sicherheitsbeauftragter des Vereins, welcher 1987 als Punk und Fan nach Hamburg gekommen war, sah das natürlich anders und die linken Täter in der Opferrolle: „Wenn einer in unseren Block kommt und Nazi-Sprüche macht, muss ihm klar sein, dass ihm das auch körperlich nicht guttun wird“, wird er in der Welt zitiert. Was genau als Nazi-Spruch gilt, bleibt dahingestellt, andere als die eigenen linke Anschauungen werden eben nicht toleriert. Schuld waren rechte Provokateure und böse Polizisten – wie immer.

Antifa-Fanklub auf der Hohen Warte

Der Fußball ist längst zur Kampfzone linker Aktivisten geworden, und das nicht nur in Deutschland. Auch in Österreich – zugegeben aktuell in geringerem und weniger folgenreichem Ausmaß als in der deutschen Hansestadt – sind bei gewissen Fanklubs Sport und Politik nicht mehr voneinander zu trennen. So darf es nicht verblüffen, dass der First Vienna FC auf der Hohen Warte Fangruppen wie die „Antifa Döbling“, „Partizan Rothschild“ oder die „Plüschponybande“ hinter sich weiß. Der Club stößt sich nicht daran, auf seiner Homepage verweist er auf die politische Dimension des Sports:

Bei aller Verschiedenheit der SupporterInnen aus unterschiedlichsten Milieus steht die „Vienna-Family“ für den Grundkonsens: Blau-Gelb supporten, homophobe, rassistische, sexistische bzw. herabwürdigende Äußerungen/Anfeindungen unterlassen, auf gewalttätige Auseinandersetzungen verzichten!

Mehr Politik als Sport auf der Fanpage

Ob das mit der Gewalt allerdings für alle Fans auch abseits des Sports selbstverständlich ist, ist zu hinterfragen. Auf der Facebook-Seite der Antifa Döbling wird in Verbindung mit den Linksextremisten der autonomen Antifa und der Rosa Antifa Wien zu Demonstrationszügen und Gewalt aufgerufen (etwa im Vorfeld des 11.Juni 2016, als linke Aktivisten eine Demonstration in Wien mit Steinen beworfen haben und einen Teilnehmer so schwer verletzten, dass dieser notoperiert werden musste). Auch Aufrufe gegen den Akademikerball und die Verharmlosung der massiven Ausschreitungen der linken Gewalt in den Vorjahren haben hier natürlich ihren Platz (Stichwort: „Smash §274! Free Josef!“). Was linke Verbrecher tun, ist legal, so die vertretene Meinung:

Wir stellen uns entschieden gegen diese staatliche Willkür und die Kriminalisierung von antifaschistischem Protest!

Der Politikwissenschaftler Georg Spitaler sah 2014 in einem Interview mit mokant.at folgende Tendenz in Österreich: „Im Vergleich zu der Situation vor 10 oder 20 Jahren wird aber schon deutlich, dass heute auch viele Linke zum Fußball gehen und sich als Fans organisieren,“ welche „mit einem politischen Bewusstsein zum Fußball gehen und ihr eigenes Fantum auch mit ihren sonstigen Werthaltungen in Verbindung setzen.“

Linke Studenten gehen in Wien zu Sportklub oder Vienna

Und wo die politische Richtung einmal klar links definiert ist, wirkt sie wie ein Magnet, so Spitaler:

Wenn ein Verein einmal ein gewisses Image hat, dann zieht er auch neue Leute an. Wenn du als Student nach Wien kommst und einen Verein suchst, der ein bisschen wie St. Pauli in Deutschland ist und von dem du das Gefühl hast, dass er offen ist und ein links-alternatives Image hat, dann gehst du zuerst einmal zum Sportklub oder zur Vienna.

Wie ist nun diese Entwicklung einzuschätzen? Zunächst sei darauf verwiesen, dass derartige Zustände wie in Dortmund oder Hamburg noch nicht in die österreichische Fußballwelt Einzug gehalten haben. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Entwicklung ausgeschlossen werden kann. Die Tendenz zur Politisierung des Sports ist auch in der Alpenrepublik auffällig und im Gegensatz zu vermeintlich rechten Fangruppierungen, so führt Georg Spitaler aus, ist etwas besonders auffällig: „Was linke Fans auf jeden Fall ablehnen ist die Behauptung, dass es so etwas wie unpolitischen Fußball gibt.“ Doch eben hierin liegt eine weitere Gefahr, denn es ist alles andere als wünschenswert, wenn der linke Gesinnungsterror immer mehr Boden in der Welt des Sports gewinnt.

Linke Fans dulden keine anderen neben sich

Das Sportliche würde damit in den Hintergrund geschoben, Andersdenkende aus den Stadien gedrängt und der Fußball für die linke Agenda missbraucht werden. In St. Pauli ist dies längst der Fall, wie die Welt beschreibt:

Fans und Vertreter des FC St. Pauli reden und handeln gern aus einer Position moralischer Überlegenheit, deren Grundlage immer schmaler wird und die deshalb auch Freunden des Kult-Phänomens zunehmend auf die Nerven geht.

Radikalisierung der Fanszene zu befürchten

Das Durchdringen des Fußballs mit linker Ideologie ist mit größter Wachsamkeit zu beobachten, denn dadurch kann es nicht nur zu einer Radikalisierung der Fanszene kommen, sondern auch der Sport an sich kann schwer beeinträchtigt werden.

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