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23. Mai 2012 / 10:02 Uhr

Café Rosa-Besetzer spielen kommunistische Revolution

Nach der 500.000-Euro-Pleite des ÖH-Café Rosa folgt nun das totale Chaos. Am Montag verschafften sich Personen der linksextremen Szene Zutritt zu den Räumlichkeiten und erklärten die Lokalität für besetzt. Einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Besetzer bieten die Online-Plattform Indymedia und ein an der Universität verteilter Handzettel. Schier unglaublich und manchmal unfreiwillig komisch, was man da zu lesen bekommt.

So wirft man den rot-grünen Hochschülerschaftsgenossinnen vor, dass das gescheiterte Café alle Merkmale eines ordinär geführten Lokales aufgewiesen hätte. Mit Geschäftsführung, fixen Preisen und – wie fürchterlich – mit "Lohnabhängigen". Gänzlich inakzeptabel für die Besetzer ist die Absicht der ÖH, das Café künftig an einen kommerziellen Betreiber weiter zu vermieten. Das passt so gar nicht in die geistige Welt des wahren Kommunisten. Eigentum gibt’s nicht, deshalb kann man sich nehmen was man will, scheint das Credo der handelnden Personen zu sein. Nun hat man sich eben das von ihren linken Studentengenossinnen so kapitalistisch geführte Etablissement angeeignet und gleich einmal eine Volksküche (Vokü) eingerichtet. Seine Konsumation bezahlen muss hier nur, wer will. Auch ein Programm gab es schon. So sollte beispielsweise über den Umgang mit der Österreichischen Hochschülerschaft beraten und ein neuer Name für den neuen volkseigenen Raum gefunden werden.

Sauferei mit Sexisten?

Doch kommunistische Akquirierung fremden Eigentums scheint auch durstig zu machen. So schrieb "anonymous" auf Indymedia: "Und die Sauferei die heute war hatte so viel politischen Anspruch? Das war ja ganz großartig, toll! So eine peinliche Aktion für jede Freiraumbewegung …" Doch "anonymous" weiß noch mehr zu berichten. Unter der Überschrift "Das "besetzte" Café Rosa und ihre Sexisten-Nazis!?!" berichtet er oder sie von: "mindestens zwei Sexisten, die bei vorangegangenen Besetzungs- und Leerstandsnutzungen oftmals schon durch ihr patriarchales und raumgreifendes Verhalten aufgefallen" seien. Offenbar sind zum Entsetzen von "anonymous" diese Sexisten auch im besetzten Café Rosa wieder vor Ort. Was kann man bloß gegen diese Typen tun, fragt "anonymous" in die Runde. Es ist auch verwirrend, wenn sich Besatzergenossen als Sexisten entpuppen, wo man sich in diesen Kreisen doch als antisexistisch versteht. Die Patentlösung liefert "anonymous" am Ende des Postings selbst: "Kritikresistenten Sexisten aufs Maul! – auch in der Linken"!

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