Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Burschenschafter am Fuße der Wartburg, wo vor 200 Jahren ihr Kampf für Meinungsfreiheit und andere Grundrechte begann, die Verfechtern einer linken Interpretationshoheit heute zu weit gehen.

3. Dezember 2017 / 13:30 Uhr

Ein Gastkommentar pro Burschenschaften und die hysterischen Reaktionen des (pseudo-)wissenschaftlichen Denunziantentums

Seit zu erwarten ist, dass die FPÖ der künftigen Bundesregierung angehören wird, sind ihr feindselig gegenüber stehende Medien eifrig bemüht, das noch irgendwie zu verhindern. Dem in dieser Einstellung als verbündet angesehenen Bundespräsidenten muss Material geliefert werden, um zumindest den einen oder anderen Freiheitlichen als Minister ablehnen zu können.

Das DÖW an vorderster Denunziationsfront

Besonders beliebt sind daher seit Wochen Artikel und Kommentare über die Burschenschaften, denen eine stattliche Anzahl freiheitlichen Mandatare angehört. Um sich nicht selbst die Finger allzu schmutzig machen zu müssen, bedient man sich “anerkannter” Institutionen zur Beurteilung des burschenschaftlichen Tuns. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) und SOS Mitmensch sind hier an vorderster Denunziationsfront zu nennen.

Die Presse schert mutig aus.

Es ehrt Die Presse, gleich zweimal aus dieser Medienfront ausgebrochen zu sein: einmal mit einem für den Mainstream ungewohnt objektiven Artikel von Anna Thalhammer über die “schlagenden, ideologischen Tiefwurzler der FPÖ”, ein anderes Mal durch die Veröffentlichung eines Gastkommentars von Konrad Weiß mit dem Titel “Burschenschaften für Freiheit und Vaterland”.

Eine wohlwollende Analyse der – durchaus auch aktuellen – Verdienste studentischer Korporationen wird selbstverständlich nicht widerspruchslos hingenommen, auch in der Presse nicht. Weiß erwähnt die linke Schlagseite im ORF und – eher beiläufig – die schon oben angedeutete Rolle des DÖW als “Kronzeuge (der Medien, Anm.) zur Diffamierung nicht linker Akteure”. Dabei erwähnt er über das Dokumentationsarchiv

letztinstanzlich bestätigte, “auf Tatsachengrundlage basierende Werturteile”, dass es “linksextreme Subversion der Kulturbereiche unserer Gesellschaft betreibe” und “ein Klima des Gesinnungs- und Meinungsterrors” schaffe.

.und muss sofort zurückrudern

Diese drei Zeilen im letzten von elf Absätzen seines Kommentars durften nicht unwidersprochen bleiben. Die Presse genehmigte dem wissenschaftlichen Leiter der umstrittenen Einrichtung, Gerhard Baumgartner, eine Replik, die sich nicht nur der eigenen “Reinwaschung” mittels des beliebten “Fake News”-Vorwurfs, sondern – geradezu als Bestätigung des Denunziationsverdachts – hauptsächlich dem persönlichen Angriff auf den Autor Konrad Weiß widmete.

DÖW-Leiter beklagt sich, aber bestätigt vollinhaltlich

Weiß habe “den Eindruck erweckt, als hätte ein österreichisches Gericht diese Aussagen über das DÖW in einem Urteil getroffen”, beklagt Baumgartner eine “Unterstellung”, um wenig später zuzugeben, dass Vorwürfe der linksextremen Subversion und der Schaffung eines Klimas des Gesinnungs- und Meinungsterrors “im Erkenntnis des Oberlandesgerichts Wien im Gegensatz zu den anderen Aussagen noch als zulässige Werturteile im Rahmen der Meinungsfreiheit eingestuft und straffrei gestellt” wurden.

Weiße Bevölkerung in Europa? Rassismus!

Zu Baumgartners Replik gesellt sich ein auf tiefstem DÖW-Niveau verfasster Leserbrief des Wiener Rechtshistorikers Thomas Olechowski. Dass Weiß den Rückgang des Anteils weißer Bevölkerung in London auf unter 50 Prozent als Beleg für eine schwindende europäische Identität Europas ansieht, macht den Kommentar für den Professor zu einem “rassistischen Beitrag”, dessen Veröffentlichung er – ganz Demokrat und Freund der Meinungsfreiheit – der Presse zum Vorwurf macht. Denn, so Olechowski zum Erstaunen wohl nicht weniger Leser:

Die europäische Identität wurzelt auf vielem, aber sicher nicht auf der weißen Hautfarbe der europäischen Bevölkerungsmehrheit!

Ohne selbst jemanden persönlich angegriffen zu haben, findet sich Konrad Weiß blitzartig im Kreuzfeuer (pseudo-)wissenschaftlicher Gesinnungshetze wieder. Seine als Leserbrief übermittelte Replik auf die – im Falle Olechowskis sogar bis zum Rassismus reichenden – Vorwürfe druckte Die Presse dann nicht mehr ab. Wohl auch, weil darin die Rolle des DÖW besonders prägnant charakterisiert wird – und man auf denunziatorische Schützenhilfe im “Kampf gegen Rechts” vermutlich auch in der Presse-Redaktion künftig nicht völlig verzichten will.

Aktualisierung 4.12.: In der heutigen Printausgabe der Presse wurde der Leserbrief von Konrad Weiß doch noch abgedruckt. Hier der Wortlaut:

Der Leiter des DÖW denunzierte hier zuletzt Behauptungen als “Fake News”, die ich nie aufgestellt habe und begeht damit selbst das Delikt, das er anprangert. Tatsächlich habe ich bloß Aussagen wiedergegeben, die, Zitat Baumgartner, vom “OLG Wien als zulässige Werturteile eingestuft” wurden – und zwar aufgrund ihrer “Tatsachengrundlage”. Zulässig idS ist uva auch die Qualifikation eines DÖW-Buchs zum Rechtsextremismus als “pseudowissenschaftlich”. Hier offenbart sich die Lebenslüge dieses bloßen Privatvereins, dem gleichwohl von Medien und staatlichen Akteuren häufig quasi Behördenqualität zugestanden wird: Aus seiner wissenschaftlichen Archivierung historischer Quellen zu NS-Opfern leitet das DÖW missbräuchlich die Selbstermächtigung ab, nicht etwa Nationalsozialisten, sondern lediglich Andersdenkende zu diffamieren – und verlässt damit das Feld der Wissenschaft. De facto kreiert das DÖW Rechtsextreme, um Steuergelder zu deren Bekämpfung zu rechtfertigen. Die eigene politische Schlagseite ist dabei so eklatant, dass man – frei nach Hader – ebenso gut kurdische Diabetiker zur unvoreingenommenen Beurteilung türkischen Honigs heranziehen könnte. Das zeigen auch Links auf der Netzseite der “Privat-Stasi”, die passenderweise zur Stiftung von Ex-Stasi-Spitzel Kahane führen: Da wie dort bekämpft man vorgeblich “Rassismus”, dessen Olechowski mich wegen der Wendung “weiße Bevölkerung” zeiht –  die jedoch der Presse selbst entnommen ist; neben der Presse wäre demnach auch die von der deutschen Bundesregierung hochsubventionierte Frau Kahane rassistisch, wenn sie erklärt, es sei “die größte Bankrotterklärung der deutschen Politik, dass ein Drittel des Staatsgebiets weiß blieb”.

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