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Nach dem Schnitzel wurde nun auch das Wiener Wahrzeichen, das Riesenrad, als Nazisymbol dargestellt.

ARD

14. Mai 2016 / 10:35 Uhr

Hakenkreuz-Riesenrad: Deutsches Satiriker-Niveau sinkt von Woche zu Woche

Das Niveau der deutschen Satiriker sinkt von Sendung zu Sendung. Waren sich die ZDF-"heute show"-Macher nach dem Wahltriumph von Norbert Hofer am 24. April doch wirklich nicht zu blöd, auf Facebook ein Schnitzel in Hakenkreuzform zu posten, musste nun auch der zweite öffentlich-rechtliche Sender ARD in "extra 3" mit noch einem geschmackloseren Beitrag, in dem nicht nur das Riesenrad als Hakenkreuz, sondern auch eine Tanzeinlage beim Opernball in Hakenkreuz-Formation gezeigt wurde, die Österreicher pauschal als Nazis denunzieren.

"Extrem ansteckendes Sieg-Heil-Virus grassiert"

Mit Sätzen wie dem, dass in Österreich das "extrem ansteckende Sieg-Heil-Virus grassiert", verunglimpfen die deutschen Spaßmacher – oder besser Komiker – ein ganzes Volk, weil es sich in der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl für den FPÖ-Kandidaten entschieden hat.

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Diese Hetze, als "Satire" getarnt, erinnert frappant an das Jahr 1986, als man international eine noch nie da gewesene Schmutzkübelkampagne gegen den damaligen Bundespräsidentschaftskandidaten der ÖVP, Kurt Waldheim, startete. Es sprachen damals viele Indizen dafür, dass diese Aktion, die dem ganzen Land immens schadete, von den Sozialisten (die Grünen gab es noch nicht) ausgegangen war.

Der berühmte "Jetzt erst recht"-Effekt

Die Wähler ließen sich aber nicht täuschen, reagierten mit einem "Jetzt erst recht"-Effekt und wählten Kurt Waldheim zum Bundespräsidenten. Sie konnten nicht verstehen, warum ein Mann, der von 1968 bis 1970 Außenminister und von 1972 bis 1981 sogar Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO) war, plötzlich als Staatsmann nicht mehr tragbar sein sollte.

Und jetzt verstehen die Menschen genauso nicht, warum man ausgerechnet einen Mann partout schlecht macht, ihn gar als ''Nazi" tituliert, dem selbst politische Gegner in Österreich eine hervorragende Arbeit als Dritter Nationalratspräsident attestieren und der nie in irgendeiner Form als Ewiggestriger in Erscheinung getreten ist.

Juncker bekennt sich als Österreich-Urlauber

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat bei einer Europa-Veranstaltung im deutschen Fernsehsender Phoenix gesagt, dass er voriges Jahr Urlaub in Österreich gemacht hat und dass er auch heuer hier Urlaub machen wird. Damit wollte er wohl sagen, dass er sich nicht vorschreiben lassen will, wo er urlaubt und dass er auch bei einem Bundespräsidenten namens Norbert Hofer weiterhin nach Österreich kommen wird. So wie Juncker, der sich übrigens pro Alexander Van der Bellen geäußert hat, werden sich die Österreicher nicht vorschreiben lassen, was sie zu wählen haben. Schon gar nicht von deutschen Komikern, die glauben, aus allen Wahrzeichen in Österreich ein Hakenkreuz machen zu können und das auch noch witzig finden.

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