In Deutschland empörte sich die Partei "Die Linke" über einen mutmaßlichen "Mordanschlag" auf einen Jungpolitiker in der Stadt Wismar (Mecklenburg-Vorpommern). Angeblich rechtsextreme Täter sollen den Politiker mit einem Messer attackiert haben. Dabei weist die Tat nach genauerer Betrachtung einige Unregelmäßigkeiten auf, die nun ans Tageslicht kommen. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft sogar Ermittlungen gegen das angebliche Opfer aufgenommen – wegen des Cerdachts der Vortäuschung einer Straftat.
Wunden untypisch für Art des Angriffes
Angeblich wurde der 18-jährige Politiker von drei Tätern aus der rechtsextremen Szene geschlagen und beschimpft, schließlich soll auch auf ihn eingestochen worden sein. Nur dank seiner dicken Winterkleidung seien ihm schlimmere Verletzungen erspart geblieben, so die offizielle Stellungnahme der Linkspartei. Ein Reporter des NDR interviewte den Jugendlichen und filmte dessen Wunden anschließend, wobei es zu berechtigten Zweifeln an der offiziellen Version der Geschichte kam.
Eine Gerichtsmedizinierin, der die Aufnahmen gezeigt wurden, meinte, die oberflächlichen und gleichmäßig verlaufenden Wunden am Arm seien untypisch für die Art des Angriffes mit einem Messer. Laut dem Politiker entstanden die Schnitte, die kreuz und quer über den Unterarm laufen, als er sich gegen die Angriffe wehrte. Zumindest an einem Teil der Darstellungen des Opfers und seiner Partei gebe es also sehr begründete Zweifel, so der Sender NDR. Die Linkspartei – die den Angriff zunächst als "Mordversuch" groß ausgeschlachtet hat – kommentiert die jüngsten Entwicklungen nicht mehr.
Ermittlungen gegen "Opfer" aufgenommen.
Wie das Internet-Portal Metropolico nun berichtet, hat die Staatsanwaltschaft in Schwerin sogar Ermittlungen gegen das angebliche Opfer aufgenommen. Ihm wird das Vortäuschen einer Straftat zur Last gelegt, da, so die Anklagebehörde in ihrer Pressemitteilung, nach den bisher durchgeführten Ermittlungen die Behörde zu dem Ergebnis gelangt sei, dass der Anziger den in seiner Strafanzeige beschriebenen Überfall lediglich erfunden habe. Er sei auch nicht in der Lage gewesen, den bei dem vermeintlichen Überfall beschädigten Mantel bei der Polizei vorzulegen, weil er ihm kurz nach der Tat entwendet worden sei. Für den Jungpolitiker gilt die Unschuldsvermutung.
Artikel teilen