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19. Feber 2012 / 09:46 Uhr

SPÖ-Urgestein Peter Schieder als illustrer Hochegger-Partner

Peter Schieder Lang ist die Liste jener Politiker und Parteimitarbeiter, die in einem Auftragsverhältnis zum Lobbyisten Peter Hochegger gestanden haben. Während auf Seite der Grünen im Untersuchungsausschuss etwa die ehemalige Nationalrätin und nunmehrige Lobbyismusunternehmerin Monika Langthaler genannt wurde, hörte man auf SPÖ-Seite unter anderem die Namen von Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Pensionistenverbandschef Karl Blecha und Ex-Abgeordneten Peter Schieder. Vor allem die Rolle des Multifunktionärs Schieder, gleichzeitig Vater des derzeit amtierenden SPÖ-Finanzsstaatssekretärs Andreas Schieder, ist hier äußerst interessant. Offensichtlich waren die unzähligen außenpolitischen Funktionen und seine Verankerung in der Regierungspartei SPÖ für Hochegger und Co. attraktiv.

Peter Schieder der SPÖ-Multifunktionär 

Peter Schieder

Peter Schieder

Peter Schieder lobbyiert für Partei und Wirtschaft.
Foto: SPÖ Presse und Kommunikation / flickr (CC BY-ND 2.0)

Bereits in jungen Jahren wurde Schieder Berufsfunktionär. Das Sprungbrett war die Sozialistische Jugend, deren Vorsitzender er 1964 bis 1972 war. Daneben arbeitet Schieder im SPÖ-nahen Verlagswesen als Journalist und Geschäftsführer. Peter Schieder war ein Vierteljahrhundert Nationalratsabgeordneter (1970 bis 1973, 1984 bis 2006). In den Jahre 1973 bis 1984 war er Wiener SPÖ-Stadtrat sowie 1995 bis 2002 Bezirksparteivorsitzender der SPÖ in Penzing. Dazu kamen Funktionen wie Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses des Nationalrates 1994 bis 2006, Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 1971 bis 1974 sowie 1987 bis 2006, Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2002 bis 2005, Mitglied der österreichischen Delegation zur IPU  1998 bis 2006, Leiter der österreichischen COSAC-Delegation ("Konferenz der Europaausschüsse der nationalen Parlamente und des Europäischen Parlaments") 1995 bis 2003, Vertreter der parlamentarischen Versammlung bei der Venedig-Kommission seit 2002, Mitglied des ORF-Kuratoriums 1974 bis 2001 sowie Vorsitzender des ORF-Finanzausschusses 1983 bis 2001. Dazu war Schieder auch noch 1984 bis 1988 SPÖ-Zentralsekretär. Mit dieser Vita ist er zweifellos ein vielfältig einsetzbarer Geschäftspartner für Hochegger.

Lobbyist in eigener und fremder Sache

Peter Schieder hat aber auch sozialdemokratischen Familiensinn. Neben seinen eigenen Multifunktionen hatte der SPÖ-Spitzenpolitiker auch noch Zeit und Muße, die Karrieren von Sohn und Schwiegertochter in der eigenen Partei tatkräftig zu unterstützen. Sohn Andreas beerbte seinen Vater unter anderem als Bezirksparteiobmann, Nationalratsabgeordneter und Außenpolitischer Sprecher der SPÖ. Seit 2008 ist Andreas sogar Finanzstaatssekretär. Schwiegertochter Sonja Wehsely wiederum folgte Schieder mit einem Zeitabstand von 20 Jahren als Stadträtin in Wien nach. So waren sicher auch die Einflussbereiche der Gesamtfamilie Schieder-Wehsely für Lobbyingunternehmer wie Peter Hochegger nicht uninteressant. 

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