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Volker Beck von den Grünen hält die Bücher von Thilo Sarrazin gefährlicher als von Adolf Hitler.

9. Dezember 2015 / 19:00 Uhr

Grüner Bundestagsabgeordneter Beck warnt: Sarrazin und Pirinçci gefährlicher als Hitler

Der Grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck sorgt mit seinen Ansichten des Öfteren für Verwirrung und Aufsehen. Nun hat der deutsche Politiker aber weit übers Ziel geschossen: Er warnte mit scharfen Worten vor den Büchern von Thilo Sarrazin und Akif Pirinçci. Diese seien gefährlicher als Hitlers "Mein Kampf", so Beck gegenüber der Bild-Zeitung.

Neuauflage von "Mein Kampf"

Anlass des Kommentars von Beck war die bevorstehende Neuauflage von Adolf Hitlers Buch, zu dem er sagte: „‘Mein Kampf’ ist ein ekelhaft antisemitisches Werk, das so schlecht geschrieben ist, dass es kaum jemand zu Ende lesen wird. Heutzutage halte ich die Publikationen von Elsässer, Pirinçci und Sarrazin für gefährlicher.“

Spott-Reaktion von Akif Pirinçci

Pirinçci reagierte gegenüber der Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit mit Spott auf Becks Äußerung. „Herr Beck hat in den achtziger Jahren in einem Buch gefordert, Pädophilie zu erlauben. Auch wenn sich sein Wunsch nicht erfüllt hat, würde ich sagen, das ist ein wirklich gefährliches Buch.“ Mit seiner aktuellen Warnung in der Bild-Zeitung liege Beck aber nicht ganz falsch, sagte Pirinçci. „Ich arbeite gerade daran, die Weltherrschaft zu übernehmen. Ich muss mich nur noch kurz darum kümmern, dass meine Bücher wieder in den Handel kommen. Danach werde ich dann in Deutschland die Macht ergreifen.“

Beck: Pädophilentext verfälscht

Beck hatte übrigens stets behauptet, seinen umstrittenen Pädophilentext aus dem Jahr 1988 nie verfasst zu haben. Der Text, so Beck, sei verfälscht worden. Ein im Jahr 2013 gefundenes Manuskript des Originalbeitrags zeigt jedoch, dass Becks Aussagen vom Verlag kaum verändert wurden. In dem Aufsatz „Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuordnung der Sexualpolitik“ hatte sich Beck unter anderem für eine „Entkriminalisierung der Pädosexualität“ ausgesprochen. Erschienen war der Beitrag 1988 in dem Buch „Der pädosexuelle Komplex. Handbuch für Betroffene und ihre Gegner“.

Abdruck war nicht autorisiert

Auf seiner Internetseite schrieb Beck zu dem Text: „Der damalige Abdruck war nicht autorisiert und im Sinn durch eine freie Redigierung vom Herausgeber verfälscht. Nach meiner Erinnerung ist das Justitiariat der Grünen-Fraktion damals gegen Verlag und/oder Herausgeber vorgegangen: Eine Durchsetzung der Nichtverbreitung war wohl nicht erreichbar, aber eine Neuauflage des Werkes mit diesem Artikel wurde untersagt.“ Unterlagen aus dieser Zeit lägen ihm nicht vor. Heute ärgere er sich, dass er Skripte und andere Unterlagen von damals nicht besser gesichert und aufbewahrt habe.

Manuskript aus dem Schwulenreferat

Spiegel Online entdeckte jedoch im Archiv der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung ein Manuskript aus dem Schwulenreferat der grünen Bundestagsfraktion, dessen Referent Beck damals war, das „nahezu identisch“ mit seinem Beitrag aus dem Buch „Der pädosexuelle Komplex“ ist. Verändert worden sind hauptsächlich die Überschrift und eine Zwischenüberschrift.

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