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23. Juli 2010 / 08:29 Uhr

Baden bitte nur mit Ausländern!

Wer dem Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit entgehen will, der nimmt das Wort „Ausländer“ am besten gar nicht in die Luft. Die Medien haben das weitgehend beherzigt und verschweigen bei von Zugewanderten begangenen Straftaten meist die Herkunft der Täter oder weisen sie – sofern schon Besitzer der Staatsbürgerschaft – einfach als Österreicher aus. Dies deckt sich auch mit einer Empfehlung des Europarats, wonach negative Berichterstattung über Ausländer vermieden werden muss.

Über die Regel, das A-Wort nicht zu sagen, hat sich das Online-Stadtmagazin Wien-konkret hinweggesetzt und bezieht dafür prompt heftige Schelte vom Kurier, der diese Regel immer brav einhält. In einem Wiener Schwimmbadtest beschreibt Konkret nämlich auch das Publikum in den Bädern und erwähnt dabei auch, ob viele oder wenige Migranten im Wasser plantschen. Dabei ist die Ausdrucksweise durchaus politisch korrekt, so heißt es etwa beim Kongressbad: „Publikum: multikulturell“. Beim Stadionbad relativiert der Verfasser sogar eine aufgeregten Zeitungsbericht der „Krone“, wonach sich dort zwei Ausländergruppen mit 200 Leuten eine Massenschlägerei unter Verwendung von Fäusten, Messern und Krücken geliefert hätten, und merkt an: „Laut Stadionbad waren es nur 3 Personen und der Rest waren Zuschauer.“

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Dennoch sind es genau solche Berichte über Schlägereien in Bädern, die einen prüfenden Blick auf das Publikum durchaus rechtfertigen. Die Gewaltorgien finden eben in der Mehrzahl unter Zuwanderern statt, so wie zuletzt in Berlin, wo innerhalb weniger Tage zwei Bäder in den Problembezirken Kreuzberg und Neukölln geräumt werden mussten. Die Berliner Zeitung liefert hier übrigens ein schönes Beispiel für das Verschweigen der Täterherkunft. Andere Medien suchen die Schuldigen beim Wachpersonal, das man nun in Bädern offenbar auch abgesehen vom Bademeister schon braucht.

Gegen den Schwimmbadtest von Wien-konkret wurde sofort zivilgesellschaftliche Gegenmaßnahmen auf Facebook ergriffen. Für gestern wurde zum „Baden mit Ausländern“ aufgerufen im Schönbrunner Bad, wo sich nämlich sonst angeblich kaum welche aufhalten. Ob die Verfasser ihren Test nach dieser glorreichen Aktion umschreiben müssen, ist vorerst nicht bekannt, darf aber bezweifelt werden.

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