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Folgt dem Experiment “Neue Mittelschule” die Gesamtschule?

25. Mai 2017 / 14:34 Uhr

Bildungsreform: Kern und Medien fallen auf Fake News der Grünen herein

Die seit Jahren diskutierte Bildungsreform war beim Sechs-Parteien-Gespräch am 23. Mai zentrales Thema. Faktum ist, dass es sich beim vorliegenden diesbezüglichen Gesetzespaket im Wesentlichen lediglich um eine Behördenstrukturreform handelt. Darüber hinaus gibt es auch Befürchtungen, es wäre letztendlich nur ein Sparpaket für die Schulen.

Bundeskanzler Kern, der das Parteien-Gespräch initiiert hatte, meinte anschließend gegenüber der Presse, dass die Grünen einen sehr guten Kompromissvorschlag gemacht hätten, der nicht viel Bewegung seitens der Regierungspartein verlangen würde.

Modellregion Gesamtschule nicht Teil des Bildungspakets

Bedingung der Grünen ist es, ein ganzes Bundesland, nämlich Vorarlberg, zur Modellregion für das Experiment „Gesamtschule“, also die Einheitsschule für alle 10- bis 14-Jährigen, zu machen. In dem vorliegenden SPÖ-ÖVP-Gesetzentwurf ist jedoch keine Änderung in der Frage der Modellregion vorgesehen.

Aktuell ist die gesetzliche Lage so, dass an einem solchen Experiment lediglich zehn Prozent aller österreichischen AHS-Unterstufen-Klassen teilnehmen können. Die SPÖ-Grüne-Experimentierkoalition will dies auf 15 Prozent erhöhen, aber mit einem entscheidenden Unterschied: Jetzt müssen bestehende AHS-Schulen innerhalb eines Bezirkes die erforderliche Anzahl an Klassen weiterbestehen lassen. Das bedeutet für den einzelnen Schüler in einem Bezirk, dass er auch bei einem Gesamtschulexperiment weiterhin die Möglichkeit hat, sich im Bezirk für eine AHS-Unterstufen-Klasse zu entscheiden.

SPÖ und Grüne für Gesamtschulzwang

Geht es nach den Grünen, so müssen künftig alle Schüler in Vorarlberg ab der 5. Schulstufe in eine rot-grüne Gesamtschule. Es geht also nicht nur um eine „kleine Bewegung“, wie das Bundeskanzler Kern fälschlicherweise von sich gibt und der Mainstream ungefiltert weiterverbreitet, sondern darum, die Wahlfreiheit abzuschaffen. Wenn der Kurz-Wahlverein ÖVP umfällt und diesem Ansinnen zustimmt, dann können künftig Vorarlberger Schüler entweder in eine Privatschule ausweichen, das Bundesland wechseln oder sich dem Experiment Gesamtschule zur Verfügung stellen. Ist das die rot-grüne Bildungsgerechtigkeit?

FPÖ gegen Gesamtschule und für Deutsch vor Schuleintritt

Die FPÖ, die durch ihren Bildungssprecher Wendelin Mölzer in den Verhandlungen zum Bildungspaket vertreten ist, stellt klar: „Die Umsetzung der freiheitlichen Forderungen – ein klares „Nein“ zu Gesamtschul-Modellregionen, sowie eben auch die Deutsch-Pflicht bzw. eigene Sprachklassen, die inzwischen auch vom Neo-ÖVP-Obmann Kurz gefordert werden, stellen also zentrale Bedingungen für die Zustimmung zum Bildungspaket dar“.

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