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Die Süd-Tiroler-Freiheit tritt für die Loslösung Südtirols von Italien ein.

4. Oktober 2016 / 13:00 Uhr

Kongress der Selbstbestimmung der Regionen: Nicht nur Südtiroler fordern Unabhängigkeit

Während die EU nach und nach versucht, selbst die Nationalstaaten in ihren Rechten zu beschneiden und somit immer zentralistischer zu werden, formiert sich auf regionaler Ebene eine Gegenbewegung gegen den Zentralismus. Denn immer mehr Regionen in Europa fordern mehr oder überhaupt Selbstbestimmung gegenüber jenen Staaten zu denen sie staatsrechtlich gehören. Viele Regionen sehen sich zunehmend in kultureller und meist auch sprachlicher Eigenart bedroht und wollen sich immer weniger von einem fremdnationalen Staat beeinflussen lassen.

Regionale Selbstbestimmung: Internationale Konferenz in Brünn

Unter diesem Gedanken der regionalen Selbstbestimmung fand letztes Wochenende in Brünn, der Hauptstadt des tschechischen Landesteiles Mähren, eine internationale Konferenz statt. Die Konferenz, die unter dem Titel „Selbstbestimmung der europäischen Regionen und Völker ohne Staat“ lief, wurde von der Europäischen Freien Allianz (EFA) und deren Mitgliedspartei „Moravané“ (Die Mährer) organisiert.

Unabhängigkeits-Bestrebungen auch in anderen Ländern

Ebenso nahm die für die Loslösung Südtirols von Italien kämpfende Partei „Süd-Tiroler Freiheit – Freies Bündnis für Tirol“ teil. Vertreten wurde diese Tiroler Freiheitsbewegung, die bei der letzten Landtagswahl in Südtirol 7,2 Prozent der Stimmen erhielt, vom Landtagsabgeordneten Sven Knoll und vom Pressesprecher Cristian Kollmann.  

Die Stadt Brünn war deswegen gewählt worden, weil auch in Mähren der Ruf nach Selbstbestimmung hörbar lauter wird. Die EFA-Partei „Moravané“ möchte endlich eine Gleichberechtigung der Region Mähren (die 1948 abgeschafft worden ist) mit der Region Böhmen.

Zeitgleich Fahrplan für die Unabhängigkeit Kataloniens

Weitere Vertreter der verschiedenen europäischen Regionen (Wissenschaftler, Politiker) referierten im Laufe der Konferenz über die aktuelle Situation in den jeweiligen Regionen und Landesteilen und begründeten die ihrer Meinung nach gegebene Notwendigkeit nach Selbstbestimmung. Darunter befanden sich Personen aus Aragón (Spanien), Kaschubien (Polen), Lausitz (Deutschland), Ungarngebiete (Slowakei), Sardinien, Triest und Südtirol (Italien).

Eine besondere Aktualität wurde der Konferenz auch dadurch gegeben, weil am gleichen Wochenende von der katalanischen Regionalregierung der Fahrplan für die Unabhängigkeit von Spanien vorgelegt worden ist.

Italienische Verfassungsreform könnte Autonomie gefährden

Natürlich stieß auch die Situation in Südtirol auf reges Interesse der internationalen Teilnehmer. Der Sprecher der Süd-Tiroler Freiheit, Cristian Kollmann, zeigte gefährliche Lücken in der Süd-Tirol-Autonomie auf, denn durch die geplante italienische Verfassungsreform könnte langfristig die Existenzberechtigung der Autonomie Südtirols in Frage gestellt werden. Es wäre nun Zeit, so Kollmann, sich endlich auf Grundlage der Selbstbestimmung für die Loslösung Südtirols von Italien stark zu machen.  

Der Kongress wurde mit einem „Selbstbestimmungsmarsch“ durch Brünn, auf dem die EFA-Parteien ihre Solidarität mit den Mährern demonstrierten, beendet.

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