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26. September 2012 / 01:30 Uhr

Grüne sehen Verbauung des Ziesel-Lebensraums zu

Der europäische Ziesel (lat. Spermophilus citellus) ist ein rattengroßes Nagetier, das in Erdbauen lebt und heute auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten steht. Die EU-Biodiversitätsdatenbank stuft den Status des Ziesels mit dem schlechtesten Erhaltungszustand ein: "U2 – Unfavourable Bad". Hingegen behauptet der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) in einem Standard-Interview, dass die Ziesel in Wien wieder vermehrt auftreten würden. Und da der Wiener Naturschutzbehörde der Schutz der Ziesel und die artgerechte Pflege ihres Lebensraumes offenbar nicht viel wert ist und Rot-Grün massiv die Interessen der Baulobby vertreten, wird eine der letzten großen Ziesel-Kolonien – die Grünflächen um das Wiener Heeresspital – in Bauland umgewidmet. Damit wird auch gegen geltende EU-Umweltbestimmungen verstoßen, kritisieren die Floridsdorfer Freiheitlichen.

Ausgerechnet die Grünen, die bei der Wiener Gemeinderatswahl vor zwei Jahren in ihrem Wahlprogramm für mehr Artenschutz eintraten ("Der Lebensraum wild lebender Tiere muss in Wien besser geschützt werden – etwa durch neue Grünflächen und mehr Schutz vor zerstörerischen Bauvorhaben."), sehen dem Treiben der SPÖ hilflos zu. Zur Schaffung eines Naturschutzgebietes nördlich des Heeresspitals hörte man von ihnen nur, dass sie ein „schlechtes Gefühl“ hätten, wenn den betreffenden Bauträgern nun finanzielle Einbußen drohen, wenn sie auf dem Grundstück nicht wie geplant bauen können, berichtete der Floridsdorfer FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Irschik.

Grüne versuchen, tierfreundliches Bild zu vermitteln

Die FPÖ Floridsdorf findet es von den Grünen "besonders perfid", "sich listreich bei der Bürgerinitiative IGL Marchfeldkanal, die sich für den Schutz der Zieselpopulation und deren Lebensraum einsetzt, einzuschleichen." Zudem soll die Grünen-Bezirksrätin Gabriele Tupy der Bürgerinitiative vorgaukeln, sie und ihre Fraktionskollegen würden im Interesse des Umwelt- und Artenschutzes handeln, was auch noch auf der Grünen-Homepage veröffentlicht wird. "Somit wird Tupy zum ‚Trojanischen Pferd‘ für die ehrlich agierende Bürgerinitiative", kritisiert Irschik. Die Petition der IGL Marchfeldkanal für den Schutz der Ziesel wurde bereits von mehr als 6.500 Bürgern unterzeichnet. Formulare gibt’s hier.

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