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19. Oktober 2012 / 10:00 Uhr

Entwicklungshilfegeld für Plakate in Österreich

Österreich gebe zu wenig Geld für Entwicklungshilfe in der Dritten Welt aus, beklagen Multikulti-Organisationen. Wenn man sich die neue aus der Entwicklungshilfe finanzierte Plakatkampagne ansieht, könnte der Betrachter aber eher glauben, es sei zu viel davon da.

„Mut zum Wandel!“ – unter diesem Motto wird eine buntgewandete Afrikanerin präsentiert, und zwar als „Dr. Chioma Brückenbauer, Bundeskanzlerin der Republik Österreich 2013“. Über der fiktiven Faymann-Nachfolgerin prangt das Logo der „Afrika Vernetzungsplattform (AVP)“. Die AVP hat laut Vereinsstatuten den Zweck, für ein „besseres Verständnis für die Lebenswelt von AfrikanerInnen in Österreich“ zu sorgen und die afrikanischen Communities in Österreich zu vernetzen und „Bewusstsein für den Reichtum des Kontinents und für das Potential der in Österreich lebenden AfrikanerInnen zu schaffen“.

Kampagne beklagt institutionalisierten Rassismus

Die Plakatkampagne, die für den ganzen Oktober anberaumt ist, wird auf der AVP-Internetseite wie folgt erklärt:

Kein anderer Kontinent wird derart mit Krisen, Katastrophen und Konflikten in Verbindung gebracht, wie Afrika. In Österreich leben ca. 42.000 AfrikanerInnen und sind somit eine klare Minderheit, sowohl innerhalb der österreichischen ImmigrantInnenszene als auch in der Mehrheitsgesellschaft. Diskriminierung von MigrantInnen aus afrikanischen Ländern steht auf der Tagesordnung, nicht zuletzt auf Grund ihrer Hautfarbe. Diskriminierung und rassistisch bedingte Angriffe gegenüber Menschen mit schwarzer Hautfarbe sind institutionalisiert. Diese Institutionalisierung von Rassismus kann auch durch die Tatsache erklärt werden, dass kaum AfroösterreicherInnen in wichtigen und sichtbaren öffentlichen Stellen tätig sind, obwohl sie meist ein hohes Ausbildungsniveau vorweisen können.

Das österreichische Afrika-Bild sei generell falsch. Der afrikanische Kontinent stünde viel besser da als der amerikanische und Angola helfe sogar Portugal. Eine „Informationsumkehr“ sei notwendig, daher wolle man mit dieser Plakataktion „eine nationale Debatte einschalten“. Und weiter: „Österreich bzw. Europa kann von Afrika vieles lernen. In Österreich lebende AfrikanerInnen müssen als BrückenbauerInnen wahrgenommen werden, so können alle von ihrer Anwesenheit profitieren.“ Abschließend wird festgehalten: „Man muss den AfrikanerInnen nur das Wort geben und ihnen zuhören und nicht für sie sprechen.“

Protest gegen Kürzung der Entwicklungshilfe

Finanziert wird die AVP unter anderem von der staatlichen Organisation „Österreichische Entwicklungszusammenarbeit“. Im Internet heißt es auf deren Startseite: „Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt Länder in Afrika, Asien, Zentralamerika sowie in Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen Entwicklung.“ Für 2013 sind im österreichischen Budget 77 Millionen Euro für Entwicklungshilfe veranschlagt. Entwicklungshilfeorganisationen protestierten vorgestern im Ö1-Mittagsjournal gegen Kürzungen, da man 2010 noch 100 Millionen erhalten habe. Das plakative Verpulvern von Geld hierzulande ist da für die Argumentation wenig hilfreich…

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