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Der türkische Präsident setzt sich ungestraft im nahen Osten über geltendes Völkerrecht hinweg und droht jetzt auch Griechenland unverblümt mit Krieg, sollte man dort seinen Gebietsansprüchen nicht nachkommen.

12. Dezember 2022 / 10:53 Uhr

Erdogan stellt Raketenangriff auf Griechenland in den Raum

Die Drohgebärden des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Streit um griechische Inseln in der Ägäis werden immer heftiger. Offen spricht er bereits die Möglichkeit an, die griechische Hauptstadt Athen mit einer neu entwickelten Rakete zu attackieren. Ein Krieg zwischen den beiden rivalisierenden NATO-Staaten wäre dann unvermeidlich.

Nur Säbelrasseln oder ernstzunehmende Drohung?

Die Türkei stellt die Souveränität Griechenlands über zahlreiche bewohnte und unbewohnte griechische Inseln im östlichen Mittelmeer in Frage und fordert den Abzug aller dort stationierten griechischen Truppen. Eine Forderung, der Griechenland ohne Gesichtsverlust niemals nachkommen kann. Umso mehr wächst dort die Sorge vor einer militärischen Konfrontation mit dem ungeliebten Nachbarn.

Erdogan droht mit “Tayfun”-Rakete

Wiederholt hat der türkische Präsident Griechenland in jüngster Vergangenheit mit dem Satz gedroht: „Wir könnten plötzlich eines Nachts kommen.“ Eine Drohung, die man in Athen durchaus ernstnimmt. So stellte Erdoğan Agenturmeldungen zufolge am Sonntag Abend bei einem Treffen mit Jugendlichen in der nordtürkischen Stadt Samsun fest, dass die Produktion der Tayfun-Rakete die Griechen nervös mache. “Du erwähnst Tayfun, und der Grieche wird nervös, so Erdogan. Griechenland sei deshalb nervös, weil die von der Türkei entwickelte Rakete auch Athen treffen könne. Und er bekräftigte: “Ja, natürlich wird sie das”. Wenn Griechenland in Bezug auf die Inseln keine Ruhe gebe, dann werde ein Land wie die Türkei natürlich nicht tatenlos zusehen, sondern müsse etwas tun.

Nach 20-jähriger Herrschaft steht der türkische Präsident unter Druck: Die Türkei steckt in einer massiven Wirtschaftskrise, die Inflation der türkischen Lira erreichte zuletzt Phantasie-Werte von bis zu 80 Prozent. Bei den im nächsten Jahr anstehenden Präsidentschaftswahlen muss er sich gegen vier Konkurrenten durchsetzen, die allesamt bessere Chancen haben als er. Da könnte ein außenpolitischer Erfolg viel helfen. Zu verlieren hat Erdoğan hingegen nicht mehr viel.

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