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5. November 2012 / 13:16 Uhr

Österreichs Milchbauern droht nach Ende der Quote das Aus

Der Milchmarkt in Europa droht sich in den nächsten Jahren kräftig zu verändern. Im März 2015 läuft die derzeit geltende Quotenregelung für die Milchzulieferung aus. Damit fällt für die Produzenten die Beschränkung der Liefermenge. Dadurch drohen gleich zwei Gefahren: Die Bauern  bekommen für ihre Milch zu wenig und müssen ihre Betriebe aufgeben. Den Konsumenten wird immer mehr qualitativ schlechte Importmilch vor die Nase gesetzt, die sogar schwer gesundheitsschädlich sein kann. Das aktuelle FPÖ-TV-Magazin berichtet darüber.

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Die Milchproduktion in der EU soll nach dem Ende der Quote bis 2020 um über sechs Prozent steigen, in Österreich sogar um bis zu 25 Prozent. Der Milchkonsum wird jedoch nicht mithalten. Sinkende Preise sind die Folge. Parallel dazu steigen die Produktionskosten der Milchbauern. Diesel, Strom und Lebenserhaltung werden immer teurer. Für viele heimische Landwirte wird die Liberalisierung des Milchmarktes das Aus bedeuten. Schon jetzt sperren in Österreich zwischen 9 und 11 Betriebe täglich zu“, rechnet Erna Feldhofer, die Obfrau der IG-Milch vor. Die Folgen treffen nicht nur die Bauern persönlich, sondern auch die Allgemeinheit: Die Landschaftspflege bleibt auf der Strecke, auch der Tourismus wird darunter leiden.

Schlechte Qualität aus China

Als Folge der Liberalisierung würde der Markt mit minderwertigen Milchprodukten von Drittstaaten überschwemmt. Besonders in China, das schon in wenigen Jahren zum großen Exporteur wird, kommen Fälle ans Tageslicht, in denen gepanschte Milchprodukte schwere Gesundheitsschäden hervorrufen. Schuld sind die verheerenden Qualitätsstandards bei der Produktion.

Vom ÖVP-geführten Landwirtschaftsministerium und vom schwarz dominierten Bauerbund ist kaum Hilfe zu erwarten, auch nicht für bereits formierte Initiativen wie die IG Milch. So müssen sich die Landwirte selbst zur Wehr setzen. Initiativen wie „A faire Milch“ sollen den Fortbestand der heimischen Bauern sichern. Notfalls schreckt man auch vor großen Demonstrationen wie zuletzt in Brüssel nicht zurück. Im Rahmen des Good Food March radelten rund 1.200 Aktivisten wochenlang quer durch Europa, um in Brüssel eine echte und nachhaltige Reform der Agrarpolitik der EU einzufordern.

1000 Traktoren nach Brüssel

Jetzt bereitet sich die IG-Milch auf die nächste Aktion in Brüssel vor. Die Bäuerinnen und Bauern des European Milk Board werden am 26. und 27. November eine große Kundgebung vor dem Europäischen Parlament abhalten. Grund dafür ist eine wichtige Sitzung im Europäischen Parlament, in der über die Reform der Agrarmarktordnung beraten und entschieden wird. Das Ziel: 1000 Traktoren aus ganz Europa sollen nach Brüssel rollen.

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