Die stolze Summe von 100 Millionen Euro kostet die Steuer- und Abgabenhinterziehung durch jene Autofahrer, die ihre Fahrzeuge nicht in Österreich ordnungsgemäß zugelassen haben. Aktuell rechnet das Finanzministerium mit rund 15.000 Fahrzeugen, die durch ihre Besitzer zwar in Österreich betrieben werden, aber nicht hier zugelassen sind. Dies verursacht im Schnitt einen Abgabenausfall bei der Normverbrauchsabgabe (NoVA) von 6000 bis 7000 Euro pro Fahrzeug. Bei Schwerpunktkontrollen hat die österreichische Finanzpolizei immerhin gute 2000 dieser Fahrzeuge heuer entdeckt und die Fahrzeughalter einer abgabenrechtlichen Erhebung unterzogen. Eine Anfragebeantwortung von Finanzministerin Maria Fekter hat nun die entsprechenden Details verraten.
2079 Fahrzeuge wurden bisher überprüft
Insgesamt hat die Finanzpolizei im Rahmen von Schwerpunktprüfungen 2079 Fahrzeughalter betreffend NoVA überprüft. Der Schwerpunkt wurde vom Jänner bis zum August 2012 auf die Regionen Ost (Burgenland, Niederösterreich), Mitte (Oberösterreich, Salzburg), Süd (Steiermark, Kärnten) sowie West (Tirol, Vorarlberg) gelegt. Für die Bundeshauptstadt Wien ist eine Umsetzung erst im Gange. Wenn bei den Überprüfungen Abgabenhinterziehungen festgestellt werden, kann in weiterer Folge auch ein Finanzstrafverfahren eingeleitet werden.
NOVA-Hinterziehung für viele ein Kavaliersdelikt
Der NoVA unterliegen grundsätzlich die Lieferung, der Eigenimport von bisher im Inland noch nicht zum Verkehr zugelassenen Kraftfahrzeugen sowie die Änderung der begünstigten Nutzung bei bisher befreiten Fahrzeugen. NoVA-pflichtig sind unter anderem Motorräder, Personenkraftwagen, Kombinationskraftwagen, Kleinbusse, Campingbusse, aber auch Sonderfahrzeuge wie etwa Quads. Viele Personen, die aus dem Ausland nach Österreich übersiedeln, sehen den Verstoß gegen die NoVA-Pflicht allerdings als Kavaliersdelikt.
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