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12. November 2012 / 10:20 Uhr

Staatskünstler und Lobbyist spucken Gift und Galle gegen Politiker

Die ORF-Diskussion „Im Zentrum“ geriet diesmal über weite Strecken außer Kontrolle. Grund waren die wutentbrannten Tiraden des umstrittenen Schauspielers Hubsi Kramar. Er wetterte gegen die Bezahlung von Politikern, forderte geradezu, dass sie noch etwas einzahlen müssten, um als Volksvertreter tätig werden zu dürfen. Den Groll fokussierte er – wie könnte es für einen linken Staatskünstler anders sein? – auf den freiheitlichen Landeshauptmann-Stellvertreter von Kärnten, Kurt Scheuch.

Wenn man nicht wüsste, dass Scheuch ein furchtloser Mann ist und auch mit gefährlichen Reptilien umzugehen weiß, hätte man sich glatt Sorgen um seine körperliche Sicherheit machen müssen. Nachdem ihm der FPK-Politiker den Spiegel vorgehalten und darauf hingewiesen hatte, dass der Schauspieler selbst einst für eine von der KPÖ unterstützte Liste kandidiert hatte, wirkte Kramar die gesamte Sendung über derart gereizt, dass selbst ein tätlicher Angriff nicht weiter überrascht hätte.

Staatlich alimentierter Theatermacher

Kramars Argumentation war natürlich heuchlerisch, denn selbst nimmt er die von ihm gescholtene Politik gerne in Anspruch, wenn es um die Finanzierung seiner Projekte geht. Noch im August tat er in einem Presse-Interview kund, dass er für sein Theaterprojekt 175.000 Euro bekomme. „Da sind die Bundessubventionen inkludiert“, erklärte Kramar und lamentierte, dass dies viel zu wenig sei.

Zu wenige Aufträge könnten auch der Grund dafür sein, dass der umtriebige Politikberater und einstige Schüssel-Intimus Wolfgang Rosam ein seltsames Bündnis mit Kramar in der Beurteilung der Qualität der Politik einging, wenngleich er im Gegenteil mehr Geld für die Verantwortungsträger forderte. Der Lobbyist, der von Kurt Scheuch als „Nehmer“ und Profiteur des System bezeichnet wurde, ist Teil eines rot-schwarz-grünen Beraterkonglomerats, beteiligte sich gemeinsam mit dem SPÖ-Mann Dietmar Ecker sogar an der von der Grünen Monika Langthaler gegründeten Firma Brainbows, die im Auftrag diverser Ministerien mit Staatsgeld unzählige Studien erstellt.

Unpassende Repräsentanten des Volkes

Wie die von ihnen gescholtenen Politiker lassen sich also auch Kramar und Rosam gerne mit Steuergeld bezahlen. Im Unterschied zu den gewählten Mandataren und Regierungsmitgliedern müssen sie dafür jedoch nicht die geringste Verantwortung für die Gesellschaft wahrnehmen. Der Versuch, mit „Volkes Stimme“ zu sprechen, wirkt vor diesem Hintergrund besonders plump und richtet sich selbst.

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