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14. November 2012 / 13:34 Uhr

Ute Bock nutzte Großzügigkeit schamlos aus

Es war regelrecht ein Schock für alle Gutmenschen, aber wohl auch für die Medien, die Ute Bock aufgrund ihrer Flüchtlingshilfe in den Himmel hoben. Denn mit Ausnahme des Kurier war es im Blätterwald auffallend still um einen Skandal, der – gelinde ausgedrückt – als handfest bezeichnet werden kann. Die “Gute Ute” soll die Großzügigkeit eines Unternehmers schamlos ausgenutzt und eine Wohnung, die sie kostenfrei zur Verfügung gestellt bekam, untervermietet haben.

Ute Bock soll laut Kurier  – in mindestens einem nachgewiesenen Fall  – einem 74-jährigen besachwalteten Mann einen unbefristeteten Untermietvertrag ausgestellt haben. Der Untermieter zahlte dem Verein pro Monat 110 Euro an Mietkostenzuschuss und darüber hinaus eine “freiwillige” monatliche Spende von 300 Euro. Und das für eine Wohnung, die der Immobilien-Unternehmer Hans Jörg Ulreich aus sozialem Engagement kostenlos zur Verfügung stellte. Der großzügige Mann hatte Ute Bock seit 2005 leer stehende Wohnungen für ihre Flüchtlingshilfe zur unentgeltlichen Nutzung übergeben, bis diese saniert wurden. Auf Basis eines sogenannten Prekariumsvertrag übernahm Ulreich die Betriebskosten, die Miete wurde als Sachwert gespendet. Rund 150.000 Euro pro Jahr machte das Engagement des Unternehmers aus, schreibt der Kurier.

Ulreich: “Wir sind nicht nur enttäsucht, sondern fühlen uns auch getäuscht”

Jetzt muss Bock die Quartiere verlassen. “Wir sind nicht nur enttäuscht, sondern fühlen uns auch getäuscht”, teilte Ulreich Bock in dem Kündigungsschreiben mit. Somit ist das Projekt gestorben. Bock muss die 26 Wohnungen in der Engerthstraße (2. Bezirk) bis November sowie eine Wohnung in der Stammgasse (3. Bezirk) bis Ende Jänner räumen. Betroffen sind mehrere Dutzend Personen. “Jedem, der mittellos ist, stellen wir aber eine Unterkunft zur Verfügung”, heißt es aus Ulreichs Büro gegenüber dem Kurier. In der gleichen Zeitung nimmt auch Ute Bock Stellung: “Die Untermietverträge sind notwendig, damit die Betroffenen Sozialhilfe bekommen.” Sie habe nicht bedacht, dass dies zu einem Problem mit Ulreich führen könne. Bock räumt aber ein, dass “ich ihn wohl besser zumindest über diese Mietvereinbarungen informieren hätte sollen”. Persönlich bereichern habe sie sich keinesfalls wollen, betont Bock. “Auch nicht mit den Spenden von Herrn M.”  Das Geld sei in die Betreuung geflossen.

Goldenes Verdienstzeichen für Bock vom Bundespräsidenten

Bocks Wohnprojekt umfasst mittlerweile rund 60 Wohnungen, in denen sie mehr als 310 Menschen Unterkunft und Verpflegung bietet. Zusätzlich hat sie für mehrere hundert Asylwerber eine Meldeadresse und juristische Beratung organisiert, damit diese ihre Asylverfahren weiterführen können. Für ihr Engagement wurde sie kürzlich von Bundespräsident Heinz Fischer geehrt.

Das wird jetzt vor allem vom Klubobmann der Wiener Freiheitlichen, Johann Gudenus, kritisiert. “Eventuell sollte Bundespräsident Fischer die von ihm freudig vorgenommene Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens der Republik an Ute Bock, die ja in ihrer Zeit als Erzieherin im Kinderheim ´Blut an den Wänden kleben sah´, nichts dagegen unternommen hat und auch ´Detschn´ ausgeteilt hat, im Wissen um die alles andere als übertrieben soziale Vermietungspraxis des Vereins Ute Bock noch einmal überdenken”, so Gudenus. Von sozial wirklich engagierten Spendern kostenlos zur Verfügung gestellten Wohnraum um satte Beträge teilweise sogar an besachwaltete Menschen zu vermieten und von diesen auch noch “freiwillige Spenden” einzustreifen, lasse den erklärten Liebling von SPÖ und Grünen doch ein bisserl heuschreckenverdächtig wirken, sagt der Klubobmann der Wiener FPÖ.

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