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18. November 2012 / 19:45 Uhr

Gentechnik-Insekten im Anflug auf Europa?

Die Freisetzung gentechnisch veränderte Insekten ist in der EU zwar verboten, doch eine britische Firma Oxytec will dennoch demnächst mit Pilotprojekten starten. Anderswo wurde bereits intensiv getestet: In Brasilien oder Malaysia beispielsweise, wo „die gesetzlichen Regelungen sehr schwammig sind“, wie der Schweizer Ökologe Wolfgang Nentwig von der Uni Bern beklagt. Auch die FPÖ schlägt Alarm.

„Es gibt keinen Nachweis, dass dieser Eingriff funktionieren kann“, betont der freiheitliche Umweltsprecher Norbert Hofer. Gemeint ist folgende neue Art der Schädlingsbekämpfung: Insekten, die Gemüse wie Kohl, Tomaten oder Oliven befallen, wurden manipuliert und sollen massenhaft ausgesetzt werden, um sich mit den nicht manipulierten Artgenossen zu paaren, woraufhin die Nachkommenschaft im Larvenstadium sterben soll.

Massives Lobbying bei Lebensmittelschutz-Behörde

„Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA wurde im Vorfeld bereits so erfolgreich ‚bearbeitet‘, dass in deren Richtlinien Gesundheits- und Freisetzungsbedenken im Bezug auf die „Gensekten“ präventiv unbeachtet bleiben“, befürchtet Hofer nun, dass die manipulierten Insekten schon bald auch auf Europas Äckern zum Einsatz kommen könnten. Dies sei ein Beleg mehr für die unzulässige Industrienähe dieser Behörde, die primär dem Verbraucherschutz verpflichtet sein sollte. „Wie gewohnt sind die personellen Verflechtungen zwischen Unternehmen und Behörden unübersehbar“, hält Hofer fest.

Bald Spritzmittel gegen „Gensekten“ nötig?

Der FPÖ-Umweltsprecher befürchtet einen Teufelskreis: „Was passiert, wenn derartige Frankenstein-Insekten doch das Erwachsenenalter erreichen, sich vermehren und ausbreiten? Vermutlich muss dann wiederum auf hochgiftige Agrospritzmittel zurückgegriffen werden, an denen dieselbe Branche verdient, die jetzt für die Freisetzung der Gentech-Insekten lobbyiert.“ Hofer fordert das österreichische Umwelt- und Gesundheitsministerium daher auf, diese Vorgänge mit höchster Sorgfalt zu beobachten und rechtzeitig zu intervenieren, bevor die Schädlinge aus dem Labor über unsere Äcker herfallen.

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