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2. Dezember 2012 / 11:46 Uhr

Talentierte Schwimmerin hört auf – Wien bietet keine Trainingsmöglichkeit

Das Debakel bei den Olympischen Sommerspielen in London 2012, wo Österreich keine einzige Medaille machte, rüttelte die Verantwortlichen wach. Allen voran schwor Sportminister Norbert Darabos (SPÖ) Besserung: Bei der Förderung von Talenten etwa. Es scheint, als wären das nur Lippenbekenntnisse gewesen, eine Beschwichtigung für die Öffentlichkeit. Denn jetzt hat eine junge, hochtalentierte Schwimmerin ihre Karriere frühzeitig beendet, weil sie in Wien keine geeignete Trainingsmöglichkeiten vorfindet.

Nina Dittrich, erst 22 Jahre jung, einzige Österreicherin, die jemals eine Jugend-WM-Medaille errang, mag nicht mehr schwimmen. Die talentierte Nina aus Wien hört auf und gab als überwiegenden Grund dafür an, in ihrer Heimatstadt keine optimalen Trainingsbedingungen vorzufinden. Sie ist nicht die erste Sportlerin, die darüber klagt. Gleich nach den Olympischen Spielen war es Dinko Jukic, der die Politik der Stadt Wien kritisierte. Standard.at erzählte Dittrich, dass es für Schwimmer in Wien immer schwieriger wurde. Die Stadthallenbadmisere führte dazu, dass Dittrich oft ins Ausland fahren musste, um gut trainieren zu können. Im Winter half die Stadionbad-Überdachung. Im Sommer müssen die Schwimmer um 9 Uhr das Becken verlassen, weil die Badegäste eintreffen, und am Nachmittag stehen ihnen zwei Bahnen zur Verfügung. „Da ist das Wasser vom Sonnenöl schon völlig trüb“, sagt Nina Dittrich zu Standard.at. „Und daneben springen die Badegäste ins Wasser“, ergänzt Vater Kurt, der selbst einmal zur österreichischen Schwimmelite zählte. „Das ist, als müssten unsere Schifahrer am Pistenrand neben den Skitouristen trainieren.“

Die teuren Trainingsaufenthalte im Ausland häuften sich, bis Nina Dittrich nun das Handtuch warf. Den Beobachtern bietet sich ein tristes Bild und man fragt sich, wie der Schwimm-Mannschaft unter diesen Voraussetzungen eine sportlich optimale Planung für Rio 2016 gelingen soll.

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