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3. Dezember 2012 / 19:15 Uhr

Hat Papandreou-Clan 550 Millionen Euro in der Schweiz?

Ein neuer Skandal erschüttert das krisengeschüttelte Griechenland. Athener Zeitungen gehen dem Hinweis nach, dass Margarita Papandreou, die Mutter des ehemaligen sozialistischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou insgesamt 550 Millionen Euro auf einem Schweizer Nummernkonto geparkt haben soll. Die beiden unabhängigen Wochenmagazine To Vima und Proto Thema berufen sich in ihren Berichten auf den Vizedirektor der griechischen Finanzpolizei, Nikos Lekkas, der gesagt haben soll, hinter dem größten Konto auf der Liste stehe Margarita Papandreou. Offiziell gehört das Konto einer Frau mit dem Namen Maria Panteli, die Sekretärin sein soll.

Papandreou-Clan beherrscht Griechenland seit Jahrzehnten

Ex-Premier Girogos Papandreou (PASOK), der 2011 als Regierungschef zurücktreten musste, aber weiter als sozialistische Parlamentsabgeordneter tätig ist, dementiert. Er nennt die Berichte „Gerüchte ohne Fakten“. Doch die Gerüchte wollen nicht verstummen, dass der rote Parteiadel sich über die Jahrzehnte hinweg an der Steuer vorbei an öffentlichen Geldern und Spekulationsgewinnen bedient hatte. Papandreou ist Enkel von PASOK-Gründer Georgios Papandreou und Sohn von Andreas Papandreou, beide waren ehemalige sozialistische Ministerpräsidenten in Athen.

Grundlage für die umfangreichen Ermittlungen der Finanzpolizei ist die sogenannte Lagarde-Liste. Die heutige IWF-Chefin Christine Lagarde hatte in ihrer Zeit als französische Finanzministerin der griechischen Regierung eine Liste mit Steuerhinterziehern übergeben, darunter Politiker und Reeder, die 1,5 Milliarden Euro auf Schweizer Konten gebunkert hatten. Die griechischen Finanzminister Giorgos Papaconstantinou und Evangelos Venizelos, beides PASOK-Parteigenossen, hatten dieses Dokument allerdings verschwinden lassen. Nun sollen ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss und die Staatsanwaltschaft gegen die beiden Politiker ermitteln. Der nunmehrige Finanzminister Ioannis Stournaras musste die französische Regierung erneut um die Übermittlung der Liste bitten.

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