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23. Dezember 2012 / 10:22 Uhr

Deutsch will 150 jüdische Familien pro Jahr nach Österreich holen

In der Tageszeitung Die Presse ließ der neue Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Oskar Deutsch, mit Aussagen zur Zuwanderung von jüdischen Familien nach Österreich und zum Thema Beschneidung aufhorchen. Mittels Rot-Weiß-Rot-Card wolle er pro Jahr 150 jüdische Familien nach Österreich holen und so den Mitgliederschwund der Kultusgemeinde stoppen.  Die Beschneidung nennt Deutsch „eine Säule des Judentums“.  Sollte sie verboten werden, würden viele Juden hier nicht leben können.

Es gebe in Wien rund 8000 Juden, die nicht Mitglied der Kultusgemeinde sind. „Da haben wir schon erfolgreich eine Initiative gestartet. Dann planen wir über die Rot-Weiß-Rot-Card eine gezielte Einwanderung – rund 150 Familien per anno. Um sicherzustellen, dass es hier auch in den nächsten 30, 40 Jahren eine jüdische Gemeinde gibt“, so der IKG-Präsident im Presse-Gespräch.

Ein kleines Kind weint auch in der Badewanne

Auf die Frage, ob man im Jahr 2012 unbedingt an einem archaischen Brauch, der Beschneidung, festhalten müsse, der, egal wie man es dreht und wendet, letztlich ein Akt der Gewalt an Kindern ist, antwortete Oskar Deutsch: „Wenn man ein kleines Kind erstmals in seinem Leben in eine Badewanne setzt, wird es auch weinen. Die Beschneidung ist nicht brutal. Und die Religion ist die Religion. Und wenn die Religion vorsieht, dass ein Junge nach acht Tagen beschnitten wird, dann ist das so – nicht nur bei den religiösen Juden, sondern auch bei den säkularen. Dieses eine Gebot der Beschneidung wird von 99,9 Prozent aller Juden weltweit eingehalten.“

Uneins sei er mit Bundespräsident Heinz Fischer, was die Nahost-Politik betreffe. „Es gibt viele Themen, bei denen wir einer Meinung sind. In Sachen Naher Osten haben wir uns aber noch nicht geeinigt. Schade, dass Österreich hier nicht neutral ist – sondern vermehrt Resolutionen pro Palästina unterstützt“, sagt Deutsch. Er vermutet, dass Österreich im arabischen Raum wirtschaftliche Interessen verfolge und deshalb so handle. Deutsch schloss in diesem Zusammenhang auch nicht aus, dass Fischer als prononcierter Verfechter des UN-Beobachterstatus für Palästina auf muslimische Wähler für die SPÖ schiele.

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