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6. Jänner 2013 / 13:50 Uhr

ORF-Moderator intervenierte bei der Polizei, um Strafe zu entgehen

Der Co-Kommentator bei den Weltcup-Skirennen, Thomas Sykora, hat – sicher ungewollt – seinen Kollegen Ernst Hausleitner in ärgste Bedrängnis gebracht. Denn Sykora erzählte während des Rennens in Agram (Zagreb) live in ORF 1 über den Formel-1-Moderator Hausleitner, dass dieser eine Polizeistrafe nicht bezahlen wollte und zu diesem Zweck über eine kroatische Skirennläuferin intervenieren ließ.

Diese Geschichte ist deshalb heikel, weil die ORF-Angestellten als „Amtsträger“ gelten und aus diesem Grund strengen Korruptionsregeln unterliegen. Im Fall von Hausleitner war es laut Sykora so, dass dieser in Kroatien bei Rot über die Kreuzung gefahren und danach von der Polizei angehalten worden sei. Hausleitner habe daraufhin, um der Strafe zu entgehen, die frühere kroatische Skirennläuferin Nika Fleiss angerufen, die dann mit dem Polizisten am Handy geredet haben soll. Daraufhin habe der Polizist Ernst Hausleitner ohne Strafe weiterfahren lassen.

Wie reagiert der ORF auf die Intervention?

Wenn die Story von Thomas Sykora stimmt, was anzunehmen ist, weil er die Geschichte sonst wohl kaum vor einem Millionenpublikum erzählt hätte, wäre die Aktion von Ernst Hausleitner eindeutig eine Vorteilsnahme durch Intervention. Man kann gespannt sein, wie der ORF nun reagiert und ob der öffentlich-rechtliche Sender seine strengen Korruptionsregeln bei Verfehlungen auch exekutiert.

Aktualisierung 7.1.2013: Hausleitner im Konvoi ohne Plakette unterwegs

Wie ORF-Kommentator Ernst Hausleitner in Kommentaren zu unserem Artikel (siehe unten) bekanntgab, war er in einem von der Polizei geführten Konvoi unterwegs, hatte jedoch die dafür nötige Plakette vergessen und wurde deshalb von der Polizei kontrolliert. Der Anruf bei der im Weltcup-Organisationskomitee tätigen Ex-Rennläuferin habe dazu gedient, Hausleitners Funktion und damit seine Berechtigung zu bestätigen.

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