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14. Jänner 2013 / 20:26 Uhr

25.000 Griechen müssen Schwarzgeld deklarieren

Justiz, Finanzämter und Finanzpolizei haben nun in Griechenland rund 25.000 Personen ins Visier ihrer Steuerprüfung genommen. Diese sollen von 2009 bis 2011 eine Schwarzgeldsumme von 6,9 Milliarden Euro auf Auslandskonten, unter anderem in der Schweiz, Liechtenstein und den USA überwiesen haben. In einem Aufforderungsschreiben der Behörden wurden die Bürger angewiesen, sich zu den Vorhalten der Behörden und ihren Bargeldtransfers bis Anfang Februar zu äußern. Unter den möglichen Steuerhinterziehern befinden sich neben Beamten, Bankern, Freiberuflern und Unternehmern auch zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. So wird gegen Familienmitglieder des ehemaligen PASOK-Finanzministers Giorgos Papakonstantinou und auch die Mutter des langjährigen PASOK-Ministerpräsidenten, Margarita Papandreou, ermittelt. Sie soll 550 Millionen Euro auf einem Schweizer Nummernkonto über eine “Strohfrau” geparkt haben.

Das Athener Finanzministerium unter dem linken Finanzfachmann Yannis Stournaras rechnet fix mit Zusatzeinnahmen. Aus der Nachversteuerung von illegalen Auslandstransfers sollen 2,5 Milliarden Euro zusätzlich in die Staatskassen fließen. Gleichzeitig sollen die Erhöhung von Steuern für Unternehmer und Freiberufler sowie die Streichung von Steuerbegünstigungen an Familien weitere 2,5 Milliarden bringen. Die Reform ist mit 163 gegen 137 Stimmen von der amtierenden Koalition aus Konservativen, Sozialisten und demokratischen Linken beschlossen worden.

Griechenland weiter auf ökonomischer Talfahrt

Indessen befindet sich Griechenland weiter auf ökonomischer Talfahrt. Für heuer wird mit einer Rezession von 4,5 Prozent gerechnet. Hand in Hand damit geht eine explodierende Arbeitslosigkeit. Offiziell liegt diese bei 26 Prozent, bei jungen Erwachsenen unter dem 26. Lebensjahr sogar bei 50 Prozent. Durch den weiter stagnierenden Binnenkonsum und den anhaltende Transfer von gehortetem Geld ins Ausland verschärft sich die Situation weiter.

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